Berlin – Ins Gefängnis zu kommen, ist für die allermeisten Menschen eine Horrorvorstellung. Neben der Tatsache, dass man seiner Freiheit beraubt wird, fehlt einem dort doch jeglicher Komfort. Das zumindest könnte man allgemein annehmen.

Ein Obdachloser sah das aber ganz anders. Ihm fehlte ein Dach über dem Kopf. Im Knast würde er ein solches haben. Wieso also nicht so lange straffällig werden, bis man eingebuchtet wird?, dachte er sich.

Eine einfache, aber verachtenswerte Methode des 33-Jährigen: Frauen dort angreifen, wo sich erstens viele aufhalten und zweitens wo sie nicht unmittelbar entfliehen können – nämlich in öffentlichen Verkehrsmitteln.

In zehn Fällen soll der 33-Jährige Personen weiblichen Geschlechts körperlich angegangen sein.

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Diese Taten werden seit Freitag vor dem Landgericht verhandelt. Erinnern könne sich der Täter allerdings an sechs von ihnen nicht.

Eine Frau habe er mit einer Nagelschere am Bahnhof Lichtenberg attackiert, einer anderen schlug er angeblich in einer S-Bahn ins Gesicht.

Zu Prozessbeginn zeigte sich der Schläger geständig. Er habe auf der Straße gelebt und war drogenabhängig, weshalb er "auf die Idee (kam) mit dem Gefängnis, damit ich nicht mehr frieren muss und mein Essen bekomme", sagte er.

Die Körperverletzungen begannen im Januar vergangenen Jahres. Er hielt die Kälte nicht mehr aus und wollte deswegen den Winter lieber hinter schwedischen Gardinen verbringen.

Je nachdem, wie das Urteil gegen ihn ausfällt, könnte der Knastaufenthalt erst lange nach dem ersehnten Einbuchtungszeitraum erfolgen. Da die richterliche Entscheidung vermutlich im Frühjahr fällt, könnte dann jedenfalls nicht mehr von einer Überwinterung gesprochen werden.