32-Jähriger soll Sanitäter daran gehindert haben, Kind zu helfen: Bewährungsstrafe

Potsdam - Wegen Behinderung von Rettungskräften und Widerstands gegen Polizisten hat das Amtsgericht Potsdam einen 32-Jährigen zu einer Bewährungsstrafe von sieben Monaten verurteilt.

Der Prozess gegen den 32-Jährigen hat vor dem Amtsgericht Potsdam stattgefunden.
Der Prozess gegen den 32-Jährigen hat vor dem Amtsgericht Potsdam stattgefunden.  © Soeren Stache/dpa

Der 32-Jährige hatte am Donnerstag im Prozess eingeräumt, sich im Januar 2021 in Teltow gemeinsam mit einem Freund einem Rettungswagen entgegengestellt zu haben, der mit Blaulicht zu einem erkrankten Kind unterwegs war. Der Angeklagte gab an, dass er bei der Tat betrunken gewesen sei und Drogen genommen habe.

Da der 32-Jährige bereits im vergangenen Jahr unter anderem wegen Drogen-Anbaus, Trunkenheitsfahrten und Diebstahls zu einer Bewährungsstrafe von neun Monaten verurteilt worden war, bildete das Gericht eine Gesamtstrafe von einem Jahr zur Bewährung. Der 32-Jährige nahm das Urteil an.

Der Rettungssanitäter schilderte vor Gericht, dass er damals mit einer Kollegin zu einem an Fieberkrämpfen leidenden Kind unterwegs war.

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An einer Straßenecke habe der Angeklagte, der in Begleitung eines weiteren Mannes mit einem Kind auf der Schulter gewesen sei, gewunken und gerufen. In der Annahme, dass es sich um das kranke Kind handele, hielten die Rettungskräfte an.

32-Jähriger schlägt mit Flasche auf Rettungswagen, bedroht Sanitäter und beleidigt Polizisten

Nachdem sich der Irrtum aufgeklärt hatte, wollten die Rettungskräfte weiterfahren - doch beide Männer hätten sie daran gehindert, berichtete der Sanitäter. Der 32-Jährige habe durch das geschlossene Beifahrerfenster gedroht und mit einer Flasche auf den Wagen geschlagen.

Daraufhin habe man für das erkrankte Kind einen anderen Rettungswagen angefordert und den flüchtenden 32-Jährigen verfolgt, so der Sanitäter. Ein Polizist schilderte dem Gericht, dass der 32-Jährige die alarmierten Beamten nicht zur Feststellung der Personalien in die Wohnung gelassen und übel beleidigt habe.

Erstmeldung, 19. Januar, 6.09 Uhr, aktualisiert um 14.04 Uhr

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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