Vier Wochen nach Razzia: Beschuldigter Sprengstoff-Experte wieder frei

Potsdam - Nur vier Wochen nach einer Razzia im "Reichsbürger"-Milieu ist ein Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes in Brandenburg schon wieder auf freiem Fuß. Dem Mann wird illegaler Waffen- und Sprengstoffbesitz vorgeworfen.

Während einer Razzia stießen die Polizisten auf das Waffenlager des Mannes aus Zossen. (Symbolbild)
Während einer Razzia stießen die Polizisten auf das Waffenlager des Mannes aus Zossen. (Symbolbild)  © Jan Woitas/dpa

Das Amtsgericht Zossen habe den Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam am Donnerstag.

Der Mann müsse sich unter anderem an die sogenannte Meldeauflage halten. Diese besagt, dass sich Beschuldigte regelmäßig bei Strafverfolgungsbehörden wie der Polizei melden müssen.

Vor rund vier Wochen machten die Ermittler bei einer Razzia in Zossen, Kummersdorf und Königs Wusterhausen brisante Funde: Es wurden laut Staatsanwaltschaft "sprengstoffverdächtige Substanzen im einstelligen Kilobereich gefunden, Waffen im einstelligen Bereich und Munition".

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Der Beschuldigte ist Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Brandenburg, der seinen Hauptsitz in Zossen hat. In Kummersdorf-Gut ist der zentrale Zerlegebetrieb für Munition mit einem Sprengplatz.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, Kriegswaffenkontrollgesetz und Sprengstoffgesetz. Einen Bezug zur "Reichsbürger"-Szene soll es nicht geben.

Zu Hintergründen und den möglichen Motiven des Mannes machte die Justiz in Potsdam mit Verweis auf noch andauernde Ermittlungen auch am Donnerstag keine weiteren Angaben.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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