Körperverletzung! Falscher Heilpraktiker behandelte jahrelang Patienten

Chemnitz - Einen erfolgreichen Abschluss als anerkannter Heilpraktiker hatte Dirk. S (53) nie in der Tasche. Trotzdem behandelte er in Mittelsachsen jahrelang Patienten. Vor dem Landgericht Chemnitz musste er sich deswegen wegen Körperverletzung verantworten.

Dirk S. (53) hatte nie einen anerkannten Abschluss als Heilpraktiker.
Dirk S. (53) hatte nie einen anerkannten Abschluss als Heilpraktiker.  © Haertelpress

Seine Vergangenheit will Dirk S. endlich hinter sich lassen. Vor dem Richter war er geständig und zeigte Reue: "Ich bin mit meinem neuen Beruf als Kommunikationsberater sehr glücklich. Ich will, dass das endet." 

Zwischen 2013 und 2016 hatte er 29 Kunden in dem Glauben gelassen, er habe eine Approbation. Er praktizierte unter anderem chinesische Medizin und Akkupunktur. Kosten: 50 Euro pro Sitzung.

Tatsächlich scheiterte der Angeklagte zweimal an der Prüfung, legte den Behörden stattdessen ein gefälschtes Abschlusszeugnis vor - ein klarer Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz. 

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Fünf von 29 Kunden sagten in ihrer polizeilichen Vernehmung, dass sie einer Behandlung nicht zugestimmt hätten, wenn S. reinen Tisch gemacht hätte. Gesundheitliche Schäden hatte - zum Glück - niemand davongetragen. 

Dennoch wurde Dirk S. wegen Körperverletzung in fünf Fällen und Urkundenfälschung schuldig gesprochen. Urteil: Acht Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung und die Einziehung von 6 000 Euro, die er im Rahmen der Behandlungen berechnet hat.

Titelfoto: erfolgreichen Abschluss

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