Chemnitzer kauft brutalste Kinderpornos und bekommt Bewährung: "Keine Steigerung vorstellbar"

Chemnitz -  Der Chemnitzer Marcus T. (35) bestellte sich im Netz fast 4000 Dateien mit brutalsten Darstellungen sexuellen Missbrauchs an Säuglingen, Kindern und Jugendlichen. Vor dem Amtsgericht Chemnitz musste er sich am heutigen Mittwoch wegen Verbreitung, Erwerb und Besitz von Kinderpornografie verantworten.

Kinderporno-Konsument Marcus T. (35): "Ich schäme mich."
Kinderporno-Konsument Marcus T. (35): "Ich schäme mich."  © Jan Härtel

Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich bei dem sichergestellten Material um keinen minderschweren Fall, sondern um strafbaren Inhalt, bei dem "keine Steigerung vorstellbar" sei, so die Anklage. Auf Videos seien Säuglinge und Kleinkinder zu sehen, die oral, vaginal und anal vergewaltigt werden.

Der Beschuldigte gab sich beim Prozess geständig. Laut eigener Aussage verlor er sich 2020 durch den Verlust von Job und Freundin in einer Welt aus Marihuana und Crystal. Dadurch beeinflusst, bestellte er ein großes Datenpaket mit dem Ekelmaterial.

Beamte klopften dann im Mai 2022 an seine Tür zur Wohnungsdurchsuchung. Der arbeitslose T. gab an, drogensüchtig, jedoch nicht pädophil zu sein. Crystal habe er seit Oktober nicht wieder angerührt.

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Das Urteil am Mittwoch: ein Jahr und zehn Monate für den Erwerb und Besitz (eine Verbreitung konnte das Gericht nicht nachweisen). Die Strafe ist ausgesetzt zur Bewährung (Laufzeit: drei Jahre). Zudem muss der nicht vorbestrafte Verurteilte 240 gemeinnützige Stunden ableisten.

"Vielen Dank für die zweite Chance", sagte Marcus T. am Ende der Verhandlung.

Titelfoto: Jan Härtel

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