Mit knapp 2 Promille am Steuer! Prozess um totgefahrene Chayenne (6) gestartet

Chemnitz - Für die Eltern ist es nicht zu ertragen: Vor dem Amtsgericht Chemnitz hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Todesfahrer Adrian K.(30) begonnen. Der gebürtige Ungar soll Ende September im Alkoholrausch die erst sechsjährige Chayenne totgefahren haben.

Der mutmaßliche Todesfahrer Adrian K. (30) am Donnerstag vor dem Amtsgericht Chemnitz.
Der mutmaßliche Todesfahrer Adrian K. (30) am Donnerstag vor dem Amtsgericht Chemnitz.  © Haertelpress/Harry Härtel

Plötzlich ist alles wieder da. Für die vielen Harthaer, die Donnerstagnachmittag im Chemnitzer Amtsgericht auf der Zuschauerbank sitzen, rollen sich noch einmal die schrecklichen Bilder vom Tatort auf.

Die Eltern sind nicht erschienen. Zu schwer wiegt der Schmerz. Für sie, die im Prozess als Nebenkläger auftreten, ist der Anwalt gekommen.

Laut Anklage hatte Adrian K. an jenem Freitagabend in Hartha die Kontrolle über seinen BMW verloren, geriet an eine Hauswand, prallte ab und erfasste das Kind. Unglaublich: Danach wollte er zu Fuß flüchten, konnte jedoch von Passanten festgehalten werden.

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Nur ein schwacher Trost liegt über der Anklageverlesung: Die kleine Chayenne starb sofort. Sie war mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern zum Einkaufen unterwegs - die Familie musste alles mit ansehen.

Die kleine Chayenne wurde nur sechs Jahre alt.
Die kleine Chayenne wurde nur sechs Jahre alt.  © privat

Urteil könnte am 18. April fallen

Der Unfallort am 30. September 2022 in Hartha.
Der Unfallort am 30. September 2022 in Hartha.  © Lausitznews.de

Ebenso unfassbar: Obwohl der Angeklagte bereits einmal mit ungefähr zwei Promille am Steuer erwischt worden war und dabei seinen Führerschein einbüßte, stand K. der Staatsanwaltschaft zufolge bei der Todesfahrt erneut unter erheblichem Alkoholeinfluss -wieder knapp zwei Promille! Seither sitzt er in Untersuchungshaft.

Angeklagt ist Adrian K. wegen Trunkenheit im Verkehr, fahrlässiger Tötung, vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie Fahrerflucht.

Weil Chayennes Mutter und die Geschwister einen Schock erlitten, muss sich K. noch wegen fahrlässiger Körperverletzung in drei Fällen verantworten.

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Am 5. April wird weiter verhandelt. Das Urteil könnte am 18. April fallen.

Titelfoto: privat, haertelpress/Harry Härtel

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