31 Brände gelegt? Zweifache Mutter als Serien-Zündlerin vor Gericht

Dresden - Die Anklage ist sich sicher: Sandra S. (37) zündelte in Coswig, Radebeul und Meißen 31-mal! Die Kassiererin soll damit einen Schaden von 180.000 Euro verursacht, Menschenleben gefährdet haben. Gegen die zweifache Mutter wird nun am Landgericht Dresden verhandelt. Sie schweigt zu den Vorwürfen.

Sandra S. (37, r.) wurde mit Ruß an den Händen an einem Brandort erwischt.
Sandra S. (37, r.) wurde mit Ruß an den Händen an einem Brandort erwischt.  © Peter Schulze

Von Juni 2020 bis September 2022 hielt die mutmaßliche Zündlerin laut Ermittler Feuerwehr und Polizei auf Trab, verunsicherte Anwohner. So brannte es bis zu fünfmal pro Nacht!

Waren die Flammen an einem Container gerade gelöscht, fackelte bereits der nächste.

Aber die Brände griffen auch auf Wohnhäuser, Umfriedungen oder gar einen Gasthof über. So entstand bei einem Feuer in Altkötzschenbroda im Oktober 2021 ein Schaden von 100.000 Euro!

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In Meißen zog nachts der Rauch einer brennenden Tonne ins offene Fenster eines Kinderzimmers. Das Mädchen (2), welches darin schlief, musste in die Klinik gebracht werden. Wenig später brannte es dort aber wieder!

Als Sandra dann bei einem Kellerbrand in ihrem Wohnhaus mit Ruß an den Händen erwischt wurde, rollten die Ermittlungen an. Und die ergaben, dass es oft nach Zoff mit ihrem jeweiligen Freund brannte, nicht selten da, wo sie wohnten.

Sandra S. schweigt - mehr als 100 Zeugen wollen sprechen!

An diesem Grundstück in Altkötzschenbroda fackelte die Täterin laut Anklage einen Container an, das Feuer griff um sich und beschädigte auch den angrenzenden Gasthof.
An diesem Grundstück in Altkötzschenbroda fackelte die Täterin laut Anklage einen Container an, das Feuer griff um sich und beschädigte auch den angrenzenden Gasthof.  © Peter Schulze

Sandra rief die Feuerwehr selbst, wurde wahlweise in Brandnähe angetroffen.

Auffällig auch: Sandra wies die Schuld von sich, versuchte stattdessen, zu manipulieren und Bekannte zu Falschaussagen zu überreden.

Allerdings sagte sie dem Fahnder auch: "Ich war total besoffen."

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Tatsächlich brachte der Suff der Kassiererin schon Urteile ein. So vermöbelte sie einen Liebhaber, saß mit 2,45 Promille hinterm Steuer.

Nun will die Kammer mehr als 100 Zeugen hören, ehe Ende des Jahres ein Urteil im Fall der Brandserie fällt.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze

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