Alkohol und Drogen sollen schuld sein: Klassiksänger lockte Mädchen (6) in die Falle

Dresden - Wie perfide! Mit Gitarrenunterricht lockte Klassiksänger Cornelius U. (39) ein damals sechsjähriges Mädchen aus dem Hinterhof in seine Wohnung. Um sie dort nackt zu filmen.

Opernsänger Cornelius U. (39) lockte die Nachbarstochter in seine Wohnung und drehte mit ihr einen Kinderporno.
Opernsänger Cornelius U. (39) lockte die Nachbarstochter in seine Wohnung und drehte mit ihr einen Kinderporno.  © Peter Schulze

Cornelius U. versuchte vor Gericht überhaupt nicht erst, die Tat zu leugnen, räumte alles vollumfänglich ein. "Ich habe in der Zeit sehr viel Marihuana konsumiert, verbunden auch mit Alkohol. An dem Tag habe ich sie mit in die Wohnung genommen und das dann gemacht."

An konkrete Details will er sich nicht mehr erinnern. Aber, dass er das Mädchen aus dem Nachbarblock kannte und ihr Vertrauen ausgenutzt hatte, gestand er. Das Kind erzählte später, er habe ihr Gitarrenunterricht versprochen, in der Wohnung dann bei einem angeblichen Spiel die Augen verbunden, die Hosen heruntergezogen und gefilmt.

Als das Mädchen anschließend zu spät zum Essen kam, wunderte sich die Mutter: "Sie hat erst gesagt, sie war im Treppenhaus nachdenken. Später sagte sie plötzlich: Okay, ich geb's zu. Ich war wieder bei dem Mann." Als dann die Details kamen, alarmierten die Eltern die Polizei. Die fand in der Wohnung des Sängers auch Kinderpornos.

Klassiksänger begab sich in Therapie

"Das war wie ein Aufwachen mit dem Wassereimer für mich", so Cornelius U., der sich sofort in Therapie begab. Auch im Arbeitsumfeld gestand er seine Taten, suchte sich zeitweise eine andere Wohnung, lehnt Aufträge mit Kinderkontakt ab.

Seltsam reagierten die Nachbarn: "Andere Eltern sagten, sie würde lügen", sagt die Mutter des Opfers. Plötzlich durften deshalb die Nachbarskinder nicht mehr mit ihr spielen. Auch dass die Familie die Polizei eingeschaltet hatte, wurde ihr übel genommen. Allerdings zog die Familie des Opfers kurz darauf weg.

Cornelius U., bisher ohne jegliche Vorstrafe, kassierte am Mittwoch für den Missbrauch ein Jahr und vier Monate Haft, ausgesetzt auf Bewährung.

Titelfoto: Peter Schulze

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