Automatensprengung in Dresden ging nach hinten los: Keine Beute, dafür Tickets für den Knast!

Dresden - Es knallte mächtig nachts im Juli 2022. Am S-Bahnhof Zschachwitz flog der Ticket-Automat der Bahn in die Luft. Gesprengt durch einen illegalen Böller. Jetzt saßen die "Knaller" vorm Amtsrichter in Dresden.

Michael W. (40) sprengte mal wieder einen Automaten. Und muss nun erneut in Haft.
Michael W. (40) sprengte mal wieder einen Automaten. Und muss nun erneut in Haft.  © Peter Schulze

Gezündet wurde der Böller von Michael W. (40) und Maik S. (45), sie wollten ans Bargeld im Inneren des Gerätes. Vergeblich: Nicht nur, dass die Täter nicht an die Geldkassette kamen, sie sprengten auch noch "vor laufender Kamera". Der Bahnsteig ist videoüberwacht.

Michael hätte es besser wissen müssen. 2019 hatte er bereits drei Jahre Haft kassiert, weil er vier Automaten in die Luft jagte. Schon damals gelang es nur einmal, an die Kohle (600 Euro) zu kommen.

Dafür entstand ein Sachschaden von mehr als 100.000 Euro. Zwei Jahre saß der mehrfach Vorbestrafte ab. Dann durfte er früher aus dem Knast, für eine Drogentherapie.

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Und prompt überredete er seinen Kumpel, wieder einen Automaten zu sprengen!

Der "Erfolg": Das Gerät wurde demoliert. Sachschaden: 20.000 Euro. An die Geldkassetten kamen die Ganoven nicht. Obendrein wurden die Täter von der Videoüberwachung erfasst.

Maik S. (45) ließ sich anstiften, den Automaten in die Luft zu jagen.
Maik S. (45) ließ sich anstiften, den Automaten in die Luft zu jagen.  © Peter Schulze

"Knaller" wurden schnell gefasst

Völlig zerfetzt wurde der Automat am Bahnsteig in Zschachwitz zurückgelassen.
Völlig zerfetzt wurde der Automat am Bahnsteig in Zschachwitz zurückgelassen.  © Repro: Peter Schulze

Sie waren fix ermittelt: Zumal Maik nur Tage vorher nach einem Diebstahl aus einem Transporter aufgegriffen worden war.

Er hatte noch die Glassplitter der eingeschlagenen Scheibe an den Klamotten. Als Michael verhaftet wurde, fand sich bei ihm ein geklautes E-Bike.

Im neuen Prozess gestanden sie. Maik S. bekam Bewährung, weil er ab Montag zur Drogentherapie geht. Vergeigt er die, muss er zwei Jahre in Haft. Michael bekam zwei Jahre und sechs Monate Knast.

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Außerdem muss er die zwölf Monate, die ihm seinerzeit für die Therapie erlassen wurden, nun auch absitzen.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze, Repro/Peter Schulze

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