Dresden - Immer wieder werden gutgläubige Rentner in Sachsen von fiesen Betrügern mit Schockanrufen um ihr Erspartes gebracht. Am Landgericht Dresden begann jetzt der Prozess gegen die zwei falschen Polizisten Ümit U. (41) und Marvin T. (38).
Die beiden Berliner waren laut Anklage die "Abholer" für eine Bande, die 125.000 Euro abzockte!
Eine 84-jährige Seniorin aus Neustadt/Sachsen, eine Oma (76) aus Schneeberg und eine 83-Jährige aus Glaubitz wurden im November 2024 die Opfer der falschen Beamten.
Die Masche: Die Senioren bekamen Anrufe. Am Telefon war angeblich der Staatsschutz oder die Polizei, die Hinweise hätte, dass bewaffnete rumänische Banden die Senioren in ihren Wohnungen ausrauben wollen. Um ihr "Vermögen zu sichern", kamen gleich Beamte, um Geld und Wertsachen abzuholen.
Und die Rentner bekamen Codeworte wie Nelke, Sonnenblume oder Tulpe genannt, mit denen sich die Beamten "legitimierten". Dann klingelten die Angeklagten einzeln oder zu zweit bei den Opfern, die treuherzig Bargeld, Schmuck und Goldbarren übergaben!
Urteil im Prozess um die falschen Polizisten steht noch aus
Allerdings scheiterten sie auch: In Uckermünde hatte ein Senior den Tresorschlüssel verlegt. Beide "Polizisten" versuchten vergeblich, den Geldschrank per Hammer zu öffnen, und zogen ab.
In Baden-Württemberg kassierten sie zwar Anfang Januar bei einem 79-Jährigen noch 40.000 Euro, flogen dann aber auf. Als sie eine 64-Jährige in Schallstadt plündern wollten, rief ihr Mann die Polizei.
Als Marvin die Wohnung betrat, griff die Polizei zu. Ümit floh noch in ein Hotel nach Freiburg, wurde aber dort verhaftet. Urteil folgt.