Bluttat in Dresden-Seidnitz: Mann sticht auf Bruder ein

Dresden - Viermal stach Rafal K. (34) auf seinen Bruder ein. Der Schwerverletzte musste notoperiert werden. Doch die Strafe von 5200 Euro war dem Messerstecher dann doch zu hoch. Der Pole legte Einspruch gegen das Urteil ein. Am gestrigen Freitag wurde am Amtsgericht Dresden erneut verhandelt.

Rafal K. (34) zog seinen Einspruch am Ende zurück.
Rafal K. (34) zog seinen Einspruch am Ende zurück.  © Peter Schulze

Der gelernte CNC-Programmierer geriet am 13. Dezember 2020 in der Wohnung in Seidnitz mit seinem Bruder in einen heftigen Streit. Beide Männer hatten getrunken und Cannabis konsumiert, das Opfer hatte sogar fast 4 Promille!

Dann eskalierte der Streit. Rafal K. griff zum Küchenmesser und rammte seinem Bruder die 13 Zentimeter lange Klinge viermal in Unterbauch, Brust und Hand.

Anschließend zerschlug er noch die Glasscheibe der Wohnungstür. Es entstand ein Sachschaden von mehreren Hundert Euro. Auch Rafal trug Verletzungen davon und wurde medizinisch behandelt.

Prozess gegen Hooligan-Truppe "Starke Jugend" gestartet: "Vorherrschaft" des FC Erzgebirge Aue war ihr Ziel
Gerichtsprozesse Dresden Prozess gegen Hooligan-Truppe "Starke Jugend" gestartet: "Vorherrschaft" des FC Erzgebirge Aue war ihr Ziel

Der Pole gestand die Tat damals sofort. Vor Gericht aber schwieg der Messerstecher. Wohl nicht zu seinem Vorteil.

Angeklagter akzeptierte das Urteil

"Wir sprechen hier von gefährlicher Körperverletzung", so der Amtsrichter. "Ich sehe bei dieser sehr, sehr milden Strafe ehrlich gesagt keinen Raum für Abweichungen."

Nach kurzem Murren nahm der Pole seinen Einspruch letztlich wieder zurück und akzeptierte das Urteil.

Damit gilt er nunmehr auch als vorbestraft (130 Tagessätze). Dem Vernehmen nach hat sich Rafal übrigens mit seinem Bruder wieder versöhnt.

Titelfoto: Peter Schulze

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Dresden: