"Wichser", "Vollidiot", "Bullenschweine": So was müssen sich unsere Polizisten anhören

Dresden - Der Ton auf der Straße ist ein rauer, dabei schreckt eine Uniform wohl auch nur noch wenig ab. Am gestrigen Mittwoch fanden sich gleich drei Männer vor dem Dresdner Amtsgericht wieder, die allesamt beleidigend geworden waren.

Die Polizei hat auf ihren Einsätzen immer wieder mit Pöbeleien zu kämpfen.
Die Polizei hat auf ihren Einsätzen immer wieder mit Pöbeleien zu kämpfen.  © Robert Michael/dpa

Boris H. (47) war einst Geschäftsführer, dann kam der Alkohol. Der brachte ihm immer wieder Ärger ein, sogar hinter Gittern landete er schon: Am 12. Juli hatte er wieder kräftig getrunken, soll auf dem Postplatz einen Polizisten mit "Jawohl, mein Führer!" und "Heil Hitler!" belegt haben.

"Ich kann mich dazu nicht äußern, da ich mich nicht erinnern kann", so der Angeklagte beschämt. "Ich kenne mein Benehmen nur aus Erzählungen."

Da er sich mittlerweile um eine Therapie bemüht und seine Alkoholisierung nicht gemessen wurde, wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt.

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Allerdings muss er den Anwalt selbst zahlen.

Polizisten als "Vollidiot" beleidigt

Er soll einen Polizisten als "Volldidioten" beschimpft haben.
Er soll einen Polizisten als "Volldidioten" beschimpft haben.  © Steffen Füssel

Ganz ohne Alkohol soll ein Mann (33) aus Halle ausfällig geworden sein: Vor Gericht räumte er ein, dass ihm eine Grenzkontrolle auf der Rückfahrt von Prag zu lange gedauert und er sich schikaniert gefühlt habe.

Der Bundespolizei zufolge beschimpfte er einen Beamten als "Vollidiot". Ob er das wirklich getan hat, müssen nun weitere Zeugen klären.

Tatsächlich ist der Hallenser aber schon einschlägig vorbestraft.

"Wichser, Fotzen, Bullenschweine", soll Lukas B. die Polizei beschimpft haben

Lukas B. (20) räumte seine Pöbeleien und andere Straftaten ohne Umschweife ein.
Lukas B. (20) räumte seine Pöbeleien und andere Straftaten ohne Umschweife ein.  © Steffen Füssel

Klar war der Fall bei Lukas B. (20): Gegen 1 Uhr früh beschimpfte er Polizisten am "McDonald's" als "Wichser, Fotzen, Bullenschweine!".

Wieso? "Meine Freundin hatte eine Flasche nach deren Auto geworfen", so der Drogenabhängige. "Da kamen sie wieder und nahmen sie fest. Ich wollte sie verteidigen!"

Da Lukas B. das erste Mal vor Gericht stand, erhielt er dafür und für einige Ladendiebstähle sowie Sachbeschädigungen 30 Arbeitsstunden.

Allerdings läuft derzeit schon das nächste Verfahren wegen Widerstands und Beleidigung gegen ihn.

Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa & Steffen Füssel (2)

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