Dresdner Neonazi-Schläger schon wieder vor Gericht!

Dresden - Ständig auf der Anklagebank, doch nie hinter deutschen Gittern: Neonazi-Schläger Sebastian R. (45) fällt mittlerweile seit Jahrzehnten immer wieder mit Gewaltdelikten auf. Trotzdem bekommt er stets Bewährung. Auch am Donnerstag schrammte er erneut am Gefängnis vorbei, versprach allerdings, sich zu bessern.

Sebastian R. (45) saß bereits in London hinter Gittern.
Sebastian R. (45) saß bereits in London hinter Gittern.  © Peter Schulze

Vor reichlich einem Jahr brach in London die Hölle los: 100 Hooligans überfielen den "Green Man Pub", mit dabei auch Sebastian R.

Das erste und einzige Mal, dass er zu einer Haftstrafe verurteilt wurde: Am 4. Oktober vergangenen Jahres kassierte er drei Jahre von einem Londoner Gericht.

Doch der Dresdner hatte Glück: Nicht nur, dass er hinter Gittern laut "Bild" Freundschaft mit Ex-Tennis-Star Boris Becker (55) schloss, schon am 20. Juli 2023 ging es zurück nach Deutschland.

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Polizeibeamte nach den Ausschreitungen im Leipziger Stadtteil Connewitz im Januar 2016.
Polizeibeamte nach den Ausschreitungen im Leipziger Stadtteil Connewitz im Januar 2016.  © Jan Woitas/dpa

In Dresden wartete bereits die Justiz auf ihn: Nachdem er erst am 17. September 2021 vom Leipziger Amtsgericht wegen der Nazikrawalle in Connewitz aus dem Jahr 2016 zu einem Jahr und vier Monaten auf Bewährung verurteilt worden war, geriet er schon am 6. Oktober wieder mit Polizisten aneinander: Weil er ohne Licht auf dem Rad unterwegs war, wollte ihn die Polizei an der Marienbrücke kontrollieren.

Sebastian R. sagte "Nö!", radelte davon, wurde 500 Meter weiter trotzdem gestoppt.

Dabei klammerte er sich an seinem Rad und einem Polizisten fest. Erst mit Handschellen auf dem Rücken rückte er schließlich seine Personalien heraus.

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Über seinen Anwalt ließ er den Widerstand gestehen und erklären, dass er künftig ein ruhigeres Leben führen wolle.

So kam er wieder mit acht Monaten auf Bewährung davon: "Sie haben einen Bewährungsbruch begangen", so die Richterin. "Aber es kommt dazu, dass die Tat zwei Jahre her ist. Das ist jetzt wirklich die letzte Chance!"

Titelfoto: Peter Schulze

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