Er wollte ihre Ersparnisse: Enkel ging mit dem Messer auf seine Großeltern los

Dresden - Als Oma Erika ihren Enkelsohn Maik (36) anzeigte, nannte sie sein Verhalten "Terror". Er hatte seine Großeltern in deren Haus ausgeraubt. Nun saß der Arbeitslose auf der Anklagebank.

Maik B. (36, hier mit seinem Anwalt Stephan Schumann) raubte Oma und Opa aus.
Maik B. (36, hier mit seinem Anwalt Stephan Schumann) raubte Oma und Opa aus.  © Steve Schuster

Im Juli 2021 stürmte Maik in einem Dorf bei Meißen die Küche seiner Oma, bei der er seit Jahren wohnte. Er forderte Geld, hielt ihr ein Messer an den Hals. "Soll ich dir gleich die Gurgel durchschneiden oder später", soll er Erika angeherrscht haben. Auch den demenzkranken Opa Wolfgang (85) attackierte Maik.

Außerdem rammte er ein Küchenmesser in den Tisch, warf Flaschen und Gläser um. Verängstigt gab Oma Erika ihm 450 Euro. "Am Nachmittag desselben Tages kam er zurück und würgte die Rentnerin", so die Anklage.

"Ich weiß nicht, was mit mir los war", weinte der Enkel im Gericht. Er habe kaum Erinnerungen, hatte Alkohol und Drogen im Blut. Angeblich eskalierte der Zoff um seine Freundin. Erika habe sie nicht gemocht, behauptete Maik. "Aber, dass ich ausziehe, wollte Oma auch nicht."

Querdenker Marcus Fuchs wegen Ansprache verurteilt! "Wiederholung der russischen Propagandamärchen"
Gerichtsprozesse Dresden Querdenker Marcus Fuchs wegen Ansprache verurteilt! "Wiederholung der russischen Propagandamärchen"

Nach der Tat kroch Maik bei seiner Freundin unter, überließ die verstörten Großeltern sich selbst. Hilfe konnten sie nicht holen. Der Räuber hatte ihr Telefon demoliert. Erst am nächsten Tag sah eine andere Enkelin nach Oma und Opa und alarmierte die Polizei.

In ihrem eigenen Haus wurden die Großeltern von ihrem Enkel überfallen.
In ihrem eigenen Haus wurden die Großeltern von ihrem Enkel überfallen.  © Steve Schuster

Maik war danach drei Monate in U-Haft. Angeblich hat er wieder Kontakt zu Oma und Opa, hilft ihnen einmal in der Woche. "Aber über die Sache haben wir nie wieder gesprochen." Urteil: zwei Jahre Haft. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt, Maik muss zur Suchtberatung und 200 Stunden gemeinnützig arbeiten.

Titelfoto: Fotomontage: Steve Schuster

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Dresden: