Dresden - Vor über einem Jahr eskalierte es vor dem Dresdner Rathaus: Rund 2000 Personen protestierten am 21. November 2024 gegen geplante Kürzungen.
Dabei kletterten vier Teilnehmer auf die Fahnenmasten, spannten ein Transparent. Dies wiederum rief die Polizei auf den Plan, die sie da wieder runterholen und ihre Personalien wollten. Die Polizei setzte Pfefferspray gegen die eine Traube am Fuß der Masten ein und wurde aus der Menge heraus attackiert.
Von neun verletzten Beamten berichtet das Innenministerium. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Demonstranten Stefan W. (55) erhoben: "Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, dem Polizeibeamten einen Schlag mit der Hand in das Gesicht versetzt zu haben, wodurch der Polizeibeamte eine Schädelprellung erlitt", so Sprecher Jürgen Schmidt (50).
"Als anschließend die Identität des Beschuldigten festgestellt werden sollte, soll sich der Beschuldigte heftig gewehrt und den Polizeibeamten durch dessen Handschuh kräftig in den linken Zeigefinger gebissen haben, wodurch dieser eine tiefe Bisswunde erlitt."
Die Fingerverletzung sei so heftig, dass noch heute nicht klar ist, ob Folgeschäden bleiben.
Stefan W. hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert, ist der Justiz bisher nur wegen vorsätzlicher Trunkenheit im Straßenverkehr bekannt. Dafür musste er vor vier Jahren 2800 Euro Geldstrafe zahlen.