Dresden - Am Ende wurde ihnen ihre Prahlerei zum Verhängnis. Sieben Jahre nach dem Brand des Dehner-Marktes in Coswig wurden nun zwei Feuerteufel im Amtsgericht Dresden verurteilt.
Weil sie damals noch Heranwachsende waren, setzte es für Dennis H. (26) und Angelo D. (27) milde Jugendstrafen. Sie kamen mit Bewährung davon.
"Viele objektive Beweise gab es nicht", resümierte der Amtsrichter in seinem Urteil. "Aber die Gesamtschau ergibt ein klares Bild." Demnach wurde im Prozess klar: Dennis und Angelo waren mit anderen Bekannten in jener Februar-Nacht 2018 zum Dehner nach Coswig gefahren, brachen ein, klauten Werkzeuge und Deko.
"Um den Einbruch zu vertuschen, wurde Feuer gelegt", so der Richter. Die Täter zündeten Verdünner an, lösten damit ein Inferno aus: Scheiben barsten, die Metallkonstruktion verzog sich, gelagerte Gartenmöbel, Polster und Teppiche fackelten ab.
Stundenlang kämpften Kameraden gegen die Flammen. "Da wurde eine Gefährlichkeit ausgelöst, die den Tätern bewusst war", tadelte der Richter die Angeklagten.
Die beiden Feuerteufel prahlten mit ihrer Tat
Es entstand ein Schaden von 2,46 Millionen Euro an Gebäude und Inventar. Außerdem kostete die Betriebsunterbrechung weitere 1,8 Millionen Euro. Denn ein Jahr blieb der Markt geschlossen.
Lange wurde im kleinkriminellen Milieu rund um Meißen ermittelt. Mal waren Aussagen zu widersprüchlich, mal Zeugen zu unglaubwürdig. Am Ende aber ermittelte die Polizei, dass sowohl Angelo als auch Dennis mit dem Feuer regelrecht "prahlten".
Immerhin: Seit dem Brand ließen sich beide nichts mehr zuschulden kommen. Dennis kassierte nun sieben Monate, Angelo zehn Monate Haft. Die Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt.
Zusätzlich sollen beide zu gemeinnütziger Arbeit von 50 und 80 Arbeitsstunden antreten. Ob und in welcher Höhe Regressforderungen auf die jungen Männer zukommen, ist derzeit noch unklar.