Heroin als Seife getarnt: Drogenschmuggler sollen im großen Stil gehandelt haben
Dresden - Über zwei Tonnen Heroin waren wohl noch nicht alles: Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen die Türken Nihat Ö. (57), Yasar K. (56) sowie den türkischen Serben Serkan B. (43) und den Iraner Hossein E. (38) erhoben. Sie sollen europaweit mit der gefährlichen Droge im großen Stil gehandelt haben.

Serkan B., Yasar K. und Hossein E. saßen schon zusammen auf der Anklagebank des Dresdner Landgerichts wegen des Zwei-Tonnen-Schmuggels.
Serkan B. kassierte zwölf Jahre, weil er im Iran eine Seifenfirma zur Tarnung des Heroins aufgebaut hatte, Yasar K. ebenfalls, weil er den Schmuggel organisierte.
Yasar K. soll noch zusätzlichen Lkw-Schmuggel mit Serkan B. betrieben haben.
Bei Hossein E. gab es für ein Urteil für die Organisation von Geschäftsaufenthalten zu viele Zweifel, er wurde freigesprochen, kam aber gleich wieder in Untersuchungshaft: Er soll zusammen mit Serkan B. sieben weitere Geschäfte in einer Größenordnung zwischen einem und 21,5 Kilogramm Heroin in Amsterdam im Zeitraum von September bis Dezember 2020 auf dem Kerbholz haben.
Es geht um insgesamt 44,5 Kilo Heroin aus dem Nahen Osten.

Nihat Ö. soll 500 Kilo Heroin beschafft haben

Nihat Ö. wiederum soll der Boss des Zwei-Tonnen-Schmuggels gewesen sein, konnte nach internationalem Haftbefehl erst am 23. November 2024 am Flughafen im albanischen Tirana geschnappt werden.
Doch die Staatsanwaltschaft wirft ihm noch mehr vor: "Er soll zudem mindestens 300 Kilogramm Rohopium zur Herstellung von Heroin und weitere 500 Kilogramm Heroin beschafft, im Iran aufbereitet und zwischengelagert haben", so eine Sprecherin.
"Ein Teil des Rauschgifts wurde im April 2021 in einem Lkw versteckt und sollte durch einen Kurier in Richtung der Niederlande transportiert werden. Bei einer Zollkontrolle an der iranisch-aserbaidschanischen Grenze wurden in dem Lkw rund 240 Kilogramm Heroin aufgefunden und sichergestellt."
Titelfoto: Peter Schulze