Hochbetagte Senioren ausgenommen: Oma-Räuber muss in den Knast
Dresden - Da half weder pöbeln noch schreien: Serieneinbrecher Vincent M. (39) brüllte sich am gestrigen Dienstag durch den Gerichtsprozess. Dort gelandet war er, weil er alte Dresdner ausgeraubt hatte.
In Deutschland bislang noch unbescholten, hat es der Tscheche in seiner Heimat und in Belgien bereits auf 19 Vorstrafen geschafft. Meist Diebstahl und Einbruch. "Da sehen Sie ja, dass ich nie einen Raub hatte", schrie er den Richter an.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, einen von Parkinson und Muskelschwund geplagten Rentner (71) im März vor der Wohnungstür festgehalten, das Portemonnaie (300 Euro) aus der Tasche gerissen zu haben.
Im Mai soll er eine Seniorin (79) von der Bahnhaltestelle bis zur Haustür verfolgt, ihr den Beutel samt Geldbörse so heftig entrissen haben, dass die Frau stürzte und sich die Knie aufschlug.
Sie hat noch heute Angst, mit der Bahn zu fahren.
Lautstark wies der gelernte Maurer die Überfälle von sich. Doch Überwachungsbilder zeigten in beiden Fällen, wie er die Rentner aus der Straßenbahn heraus verfolgte.
Vincent M. muss hinter Gitter
Im ersten Fall wurde sogar Vincents DNA in der Tasche des Opfers gefunden. "Dann geben Sie mir eben die zwei Jahre und fünf Monate", maulte er nach einem Rechtsgespräch und ließ seinen Anwalt ein Geständnis abliefern.
Am Ende kassierte er zwei Jahre und sieben Monate Haft.
"Sie haben sich bewusst alte Leute ausgesucht, um ihnen mit Gewalt das Geld abzunehmen", begründete der Richter.
Titelfoto: Thomas Türpe