"Ich mach Euch das Leben zur Hölle": Mechaniker als Horror-Stalker vor Gericht

Bautzen - Gleich fünf Anklagen verlas die Staatsanwältin gegen Josef A. (40) am Amtsgericht Bautzen. Der in Österreich geborene Libanese stellte über Monate seiner Ex-Freundin Alice H. (30) in der Lausitz nach. 

Josef A. (40) weist jede Schuld weit von sich.
Josef A. (40) weist jede Schuld weit von sich.  © Peter Schulze

Ein Erlass des Gerichtes, sich der Frau nicht mehr zu nähern, ignorierte er konsequent. 

Und auch im Strafprozess weist der Automechaniker jede Schuld von sich und lässt sein bizarres Frauenbild erkennen.

Die Vorwürfe sind vielfältig: So lauerte Josef der Frau zu allen Tageszeiten auf, um sie anzugreifen. 

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Mal schlug er sie mit dem Besenstiel, bis der zerbrach. Mal drückte der kräftige Mann die Frau so heftig gegen ein Wasserrohr, dass es platzte. 

Einem Zeugen, der Alice zu Hilfe eilte, brach der offenbar rasend eifersüchtige Mann den Kiefer. 

Er drohte Alice und ihrer Familie per Handynachrichten mit Worten wie: "Ich stech Dir tausend Messer ins Gesicht", oder "Ich mach Euch das Leben zur Hölle".

Josef, der in deutschen Akten überall als "Youssef" geführt wird ("Das war ein Fehler der Behörden, nicht meiner!") hörte sich die Vorwürfe grinsend und kopfschüttelnd an und erklärte dem Richter: "Wir sind Männer. Ich war nie zweite Wahl." Doch das war noch nicht alles!

Stalker-Opfer Alice H. (30) im Gespräch mit ihrer Anwältin Gesa Israel.
Stalker-Opfer Alice H. (30) im Gespräch mit ihrer Anwältin Gesa Israel.  © Holm Helis

Josef A. behauptet, er habe der Frau kein Haar gekrümmt

Seine Ex nehme vermutlich Drogen, so A. Und von den angeblichen Verletzungen will er Fotos oder Arztberichte sehen, weil er sie nicht glaube. Er jedenfalls habe der Frau kein Haar gekrümmt. "Wir haben nur gestritten." Das könnten auch die Eltern von Alice bestätigen. "Aber fragen sie den Vater", riet der Angeklagte dem Richter. "Nicht die Mutter. Die säuft."

Am Ende bestritt er sogar, beim Prozess um die Gewaltschutzanordnung am Familiengericht dabei gewesen zu sein. Selbst als ihm das Protokoll der Sitzung vorgehalten wurde, behauptete er: "Lügen!" Der Prozess soll Ende September mit einem Urteil beendet werden.

Titelfoto: Peter Schulze

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