Im Drogen-Paket war nur Erde: Dealer fiel auf Dealer rein

Dresden - Wer mit Drogen im großen Stil handelt, bekommt Ärger mit dem Gesetz. Selbst wenn er nur glaubt, dass es Betäubungsmittel sind.

Job E. (24) kaufte einem Dealer für 9000 Euro Erde ab.
Job E. (24) kaufte einem Dealer für 9000 Euro Erde ab.  © Steffen Füssel

So landete Job E. (24) auf der Anklagebank: Er hatte bei Szene-Größen drei Kilo Marihuana gekauft, die sich später als reinste Baumarkt-Erde entpuppten.

Ende Mai 2017 lief der vermeintliche Großdeal ab: In der Tiefgarage des Elbeparks traf sich Job E. mit Frank M. (29), übernahm dort ein Drei-Kilo-Paket (angeblich Marihuana), überreichte dafür 9000 Euro.

"Ich habe das für einen Dritten gekauft", so der Angeklagte vor Gericht. Von dem habe er auch das Drogengeld bekommen, plus 500 Euro als Belohnung für die Vermittlung des vermeintlichen Deals.

Anzeige von Betrugsopfer nicht aufgenommen: Polizist freigesprochen!
Gerichtsprozesse Dresden Anzeige von Betrugsopfer nicht aufgenommen: Polizist freigesprochen!

Eingefädelt haben soll das komplizierte Geschäft übrigens Quadir K. (26), Bodyguard der berüchtigten KMN-Gang und selbsternannter "König von Coswig".

Das böse Erwachen kam, als der Auftraggeber die Ware kontrollierte: Statt Marihuana steckte einfach nur Universalerde aus dem Baumarkt in dem Paket. Sofort sollte Job E. die Sache klären, traf dazu Quadir auf einem Aldi-Parkplatz. Vom "König von Coswig" gab's aber nur eine Ohrfeige. Wie die Erde ins Drogen-Paket kam, blieb auch am Mittwoch im Prozess unklar.

Eigentlich sollte in dem Paket kiloweise Marihuana stecken.
Eigentlich sollte in dem Paket kiloweise Marihuana stecken.  © Cavan Images/Imago Images

Während der "König von Coswig" für seine Deals bereits sieben Jahre in Knast verbüßt, ist Frank M. schon wieder auf freiem Fuß - und Job E. kam am Mittwoch mit 200 Arbeitsstunden davon. Er war zur Tatzeit noch Jugendlicher, hat sich zuvor und auch danach nie wieder etwas zuschulden kommen lassen und ist mittlerweile angehender Wirtschaftsingenieur.

Titelfoto: Steffen Füssel, Cavan Images/Imago Images

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Dresden: