Im Knast mit Brandstiftung gedroht und Wärter geschlagen? 35-Jähriger vor Gericht

Dresden - "Ich war in schlechter Verfassung, aber ich habe nichts gemacht", sagte Abderahman H. (35) im Amtsgericht Dresden. Laut Anklage drohte der Tunesier, seine Knastzelle und sich selbst anzuzünden. Als daraufhin sein Raum durchsucht wurde, schlug Abderahman zu, drohte einem Wachmann, ihn zu töten.

Abderahman H. (35) ist mal wieder unangenehm im Knast aufgefallen.
Abderahman H. (35) ist mal wieder unangenehm im Knast aufgefallen.  © Peter Schulze

Abderahman erklärte, er habe seinerzeit vom Tod seines Bruders erfahren. Vor Trauer habe er geschrien und wollte aus der Zelle. "Ich trat nur gegen die Tür. Mehr nicht."

Der diensthabende Beamte sagte: "Er war außer sich und fuchtelte mit dem Feuerzeug. Deshalb holte ich Kollegen dazu."

Als sie die Zelle betraten, schlug Abderahman einem Wachmann ins Gesicht.

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"Ich kann meine kaputte Hand gar nicht zur Faust ballen", so der Tunesier, der sagte: "Ich wurde von einem Rassisten niedergeschlagen. Ich durfte nicht mal Anzeige erstatten."

Allerdings fragte die Polizei nach dem Vorfall, ob er sich äußern will. Wollte er nicht. Und auch seinen Anwalt beauftrage er nicht mit einer Anzeige.

Abderahman H. saß zuvor schon einmal hinter Hintern

Warum Abderahman überhaupt im Knast saß, wollte er nicht verraten.

Aber es war nicht sein erster Knatsch hinter Gittern. So kassierte er vom Amtsgericht schon einmal vier Wochen Haft. Er hatte laut damaliger Anklage im Gefängnis mit einem verbotenen Handy telefoniert und die Beamtin beleidigt, die ihn erwischt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der neue Prozess nun wird im Dezember neu verhandelt. Dann will der Richter sämtliche Zeugen des Vorfalls hören.

Titelfoto: Peter Schulze

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