Dresden - Vor fast genau drei Jahren waren 1100 Haushalte in Heidenau plötzlich stundenlang vom Stromnetz gekappt. Schuld am großflächigen Blackout war Felix R. Er hatte Kupferkabel klauen wollen, jagte beim Buddeln danach seinen Spaten in ein Kabel und verursachte so den weitreichenden Stromausfall. Am gestrigen Mittwoch wurde der 37-jährige Serientäter verurteilt.

Nervös rieb sich der Angeklagte die Hände, als die beiden geladenen Polizisten nacheinander als Zeugen vor dem Amtsgericht Dresden aussagten.

Die Beamten hatten am Tatort in der Nähe eines Umspannwerks an der Heidenauer Straße einen beinahe zwei Meter tiefen, viereinhalb Meter langen und anderthalb Meter breiten Graben ausgemacht: "Mit einem Bagger bekommt man das in einem Tag hin, aber mit dem Spaten dauert das lange", so einer der Polizisten.

Als Beweismaterial konnten die Beamten Folie als Sichtschutz, Handschuhe, aber auch einen Schlafsack am Tatort sichern: "Das sah teilweise aus wie Camping", so einer der Polizisten.

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Das wichtigste Beweisstück war allerdings eine Flasche Bier, die im Graben abgestellt stand: "Ich war da, aber habe nur geschaut, ob noch alte Kabelreste herumliegen. Gegraben oder geholfen habe ich nicht", behauptete der Angeklagte.

Die Gesamtschuld wollte er auf seinen bisher flüchtigen Komplizen abwälzen.

"Das Gericht hat keine Zweifel daran, dass Sie dabei waren und Teil einer Gruppe von Kupferdieben sind. Den Stromausfall für 1100 Haushalte haben Sie dabei billigend in Kauf genommen", konstatierte der zuständige Richter.

Zudem wurden dem Angeklagten ein weiterer Kupferdiebstahl sowie fahrlässige Brandstiftung im Oktober 2021 angelastet (beides gestand der Angeklagte).

Das Urteil: Felix R. erhält acht Monate auf Bewährung und muss die Gerichtskosten tragen.