Liebesfalle Linda: Mit falschen Profilen zockte sie einsame Männer ab

Dresden - Im Internet gab sie vor, eine attraktive Frau zu sein, lockte Männer in die Liebesfalle. Doch in Wahrheit sieht Linda S. (21) aus Dresden anders aus, prellte gutgläubige Männer um ihr Geld, wie sie nun am Amtsgericht zugab.

Falsches Foto, falscher Name: Auch mit diesem Profil lockte die Dresdnerin Männer in die Liebesfalle.
Falsches Foto, falscher Name: Auch mit diesem Profil lockte die Dresdnerin Männer in die Liebesfalle.  © privat

Die arbeitslose Kauffrau stellte auf Dating-Portalen wie Tinder oder auch Instagram Bilder hübscher Frauen ein, nutzte dazu falsche Namen wie Sarah. So kam sie mit zwei Männern ins Gespräch, chattete und telefonierte mit ihnen.

"Sie arbeite als Polizistin beim Tag der Sachsen, wollte mich nach Schichtende dort treffen", gibt Stefan G. (28) an, der sich Hoffnungen auf eine Beziehung machte.

Doch plötzlich hieß es, Sarahs Schicht dauere länger, und Linda tauchte als angebliche Freundin auf. Auch bei weiteren Treffen erschien stets unter Vorwänden nur Linda.

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Weil diese dann mit ihrem Fake-Profil (als Sarah) vorgab, im Krankenhaus mit Herzleiden zu liegen und Geld zu benötigen, gab der junge Mann jener Linda mehrmals Geld für Sarah mit.

Linda muss Geld zurückzahlen

So sieht Linda S. (21) tatsächlich aus. Am Montag musste sich die junge Frau am Amtsgericht verantworten.
So sieht Linda S. (21) tatsächlich aus. Am Montag musste sich die junge Frau am Amtsgericht verantworten.  © Peter Schulze

Insgesamt über Monate 985 Euro und eine Spielekonsole (Nintendo Switch), die Sarah angeblich für einen Spieleabend brauchte. Zwar wurde Stefan G. misstrauisch. Doch nach den Treffen telefonierte er mit Sarah, die sich entschuldigte und die Unschuldige spielte.

Dass er in Wahrheit mit Linda sprach, fiel weder ihm auf noch Felix K. (23), dem zweiten Geprellten. Das geborgte Geld sahen beide nicht wieder.

"Liebe macht blind", fasste Richter Markus Vogel (62) zusammen. Linda gestand den gewerbsmäßigen Betrug, gab an, sie hätte vor allem neue Freunde finden wollen, aber sei nicht selbstbewusst genug.

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"Es war dumm von mir, so was zu machen." Obwohl sie schon mal im Arrest wegen Diebstahls war, kam sie dank Jugendstrafrecht mit 60 Arbeitsstunden davon, muss die insgesamt erbeuteten 1620 Euro zurückzahlen.

Titelfoto: Montage: Peter Schulze, privat

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