Mitnahme verweigert: Betrunkener (28) verprügelt Taxifahrer - jetzt fährt er ein

Dresden - Diese Rückfallgeschwindigkeit war enorm. Saif Y. (28) bekam im Januar gerade noch Bewährung. Bereits im Februar verprügelte der Tunesier am Hauptbahnhof in Dresden den Taxifahrer Ewald W. (53) - mit einer Sattelstange! Nun war Prozess am Amtsgericht.

Am Taxistand am Hauptbahnhof prügelte der Verurteilte auf einen Fahrer ein.
Am Taxistand am Hauptbahnhof prügelte der Verurteilte auf einen Fahrer ein.  © Peter Schulze

Damals schob Ewald W. Nachtdienst am Taxi-Stand am Hauptbahnhof. "Ich stand als Dritter oder Vierter in der Taxischlange, habe gelesen. Der Mann kam von hinten. Ich schickte ihn vor, ich war ja der Letzte."

Doch die Kollegen verweigerten Saif die Fahrt, weil er zu betrunken war. Als auch Ewald die Tour verweigerte, schlug Saif ihm gegen die Frontscheibe.

"Da sprang ich raus, schubste ihn weg. Wir haben geboxt, ich traf ihn. Ich glaube, er wollte sich rächen", so der Taxler.

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Denn Saif trollte sich zwar, kam aber mit einem Fahrrad-Sattel samt Stange zurück, riss die Beifahrertür auf und schlug zu.

Er traf Ewald W. am Kopf, demolierte das Auto, bis die Polizei alarmiert wurde.

Angeklagter ist Meister im Begründen seiner Delikte

Saif Y. (28) muss länger in Haft, kündigte allerdings an, in sein Heimatland zurückgehen zu wollen.
Saif Y. (28) muss länger in Haft, kündigte allerdings an, in sein Heimatland zurückgehen zu wollen.  © Peter Schulze

Wegen Bedrohung, Körperverletzung, Drogendelikten, zahlreicher Diebstähle hatte Saif im Januar 22 Monate Haft kassiert. Aber die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Eine Auflage war, in einem Asylheim in Schkeuditz seinen Wohnsitz zu beziehen. "Dort hatte ich aber kein schönes Zimmer", so Saif, der lieber in Dresden bei einem Kumpel residierte.

Und hier ständig der Polizei auffiel: beim Klau von Sportklamotten ("Ich brauchte Wechselsachen"), mit reichlich Drogen im Schlüpfer ("Eigenbedarf") oder beim Mausen von Socken ("Ich wusste nicht, dass ich in dem Geschäft Hausverbot hatte") und eben dem Angriff auf den Taxifahrer.

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Dafür gab es nun ein neues Urteil: 14 Monate Haft! Außerdem muss er die 22 Monate, die einst zur Bewährung ausgesetzt wurden, zusätzlich absitzen. Macht zusammen drei Jahre.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze (2)

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