Dresden - In der Neustadt Party machen und danach bei Freunden übernachten: So sehen die Wochenenden vieler junger Dresdner aus. Aber was, wenn einer plötzlich seine Partyfreundin vergewaltigt? Dann landet er wie Eric E. (30) vor dem Amtsrichter.
Es war ein kühler Sommerabend im August 2023 und wie jeden Samstag einiges los im Szeneviertel.
Eric und seine Freunde tanzten im Club, torkelten später betrunken zu einer Freundin nach Hause. In ihrer Altbauwohnung an der Louisenstraße wurde die Nacht zum Albtraum!
Denn der junge Mann konnte seiner Bekannten Anja (30, Name geändert) in Sommerkleid und Slip nicht widerstehen und vergewaltigte sie zweimal im Schlaf.
Die von Alkohol völlig benebelte Frau schlief auf dem Sofa, wehrte sein Küssen und Grapschen laut Anklage eindeutig ab.
"Lass das, ich will schlafen", soll Anja gesagt haben, bevor sie wieder einnickte - aber er ignorierte ihren Willen. Bis sie aufwachte und weinend aufsprang, Schmerzen in ihrem Intimbereich hatte.
Täter-Opfer-Ausgleich: Eric E. will sein Opfer entschädigen
Vor Amtsrichter Arndt Fiedler (61) gestand ihr reuiger Peiniger alles. Was ihm das Gericht noch anrechnete: Der Angeklagte begab sich freiwillig in Therapie, um sein Leben zu ordnen.
"Nach dem Vorfall hatte ich einen kompletten Nervenzusammenbruch und zwei Suizidversuche, mein Alkoholkonsum ging ins Unermessliche. Da habe ich gemerkt, dass ich mir professionelle Hilfe suchen muss", gestand er. Inzwischen habe er die Vergewaltigung aufgearbeitet und komme besser zurecht.
Grund genug für die Prozessbeteiligten, sich im Rahmen eines Täter-Opfer-Ausgleichs auf eine Freiheitsstrafe zur Bewährung mit Geldauflage (2400 Euro in 24 Monatsraten) zu verständigen. Für den gelernten Tischler, der aktuell eine Fortbildung absolviert und alte Schulden abbezahlt, nicht wenig Geld.