Nach Unfall auf der Bautzner Straße: Eingenickter Busfahrer entschuldigt sich
Dresden - Horror im Berufsverkehr: Ein Ersatzbus der Linie 11 war im Oktober 2024 in der Dresdner Neustadt gegen einen Mast und einen Baum gekracht, hatte schließlich einen geparkten Transporter unter sich begraben. Im Bus wurden 16 Fahrgäste verletzt. Laut Staatsanwalt war Busfahrer Mirwais R. (25) am Steuer kurz eingenickt, hatte so die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Nun saß er vorm Dresdner Amtsrichter.
Alles in Kürze
- Busfahrer entschuldigt sich nach Unfall in Dresden.
- 16 Fahrgäste wurden verletzt, Bus krachte gegen Mast und Baum.
- Fahrer war kurz eingenickt und hatte Kontrolle verloren.
- Richter verurteilt Busfahrer zu 2100 Euro Geldstrafe.
- Fahrverbot von sechs Monaten ohne MPU wurde festgesetzt.

"Es tut mir so leid", rang Mirwais nach Worten. "Ich kann mir das nicht erklären." Er hatte damals kurz vor 3 Uhr morgens die Schicht angetreten, war "auf der letzten Runde" vor der Pause. "Ich hatte auch genug geschlafen", beteuert er.
Zeuginnen aus dem Bus schilderten, wie entsetzt er kurz nach dem Unfall war. "Wieso passiert ausgerechnet mir das", soll er unter Tränen gesagt haben. Viele Passagiere erlitten Prellungen.
"Ich wurde vom Sitz geschleudert", so eine Frau (54), die bis heute Panikattacken hat, wenn sie im Bus mitfährt. Auch bei ihr entschuldigte sich Mirwais, der ebenfalls verletzt wurde, nochmals im Gericht.
Er kam 2015 nach Deutschland, machte hier den Führerschein fürs Auto, später für den Bus und liebte seinen Job bei den Verkehrsbetrieben. Doch den ist er seit dem Unfall los. Der Führerschein wurde vorläufig eingezogen.

Der Richter verurteilte den bislang unbescholtenen Busfahrer zu 2100 Euro Geldstrafe. Er setzte ein Fahrverbot von sechs Monaten fest. Heißt: Nach Ablauf der Frist bekommt Mirwais die Papiere ohne MPU wieder.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, Roland Halkasch