Schädelbruch, Rippenfraktur, Leberriss: Makler prügelte seine Freundin in die Klinik

Dresden - Weil Udo R. (50) seine Partnerin so prügelte, dass sie mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus kam, muss sich der Makler derzeit vor dem Landgericht Dresden verantworten. Er gestand: "Ich habe mich reingesteigert - wie so oft."

Udo R. (50) wird in den Verhandlungssaal gebracht.
Udo R. (50) wird in den Verhandlungssaal gebracht.  © Holm Helis

Im Juni nahm Udo seine Freundin (40) mit zu seinem Geschäftspartner, berichtete er. "Ich hatte den Eindruck, dass sie sich von ihm bezirzen lässt. Das hat mich wütend gemacht. Auf der Heimfahrt habe ich sie mehrfach geohrfeigt."

Zu Hause in Dresden-Rähnitz angekommen, warf er die Altenpflegerin aufs Sofa, schlug, würgte und trat sie. "Ich habe auch einen Wäscheständer und Umzugskisten nach ihr geworfen", gestand er. Das Opfer flüchtete schließlich aus dem Fenster, kam ins Krankenhaus. Dort wurde diagnostiziert: Schädelbasisbruch, Bruch beider Augenhöhlen, Serienrippenfraktur, Leberriss!

Angst um ihr Leben will die Frau, die in ihrer vierjährigen Beziehung mit Udo mehrfach attackiert worden war, nach eigenen Angaben aber nicht gehabt haben. Doch ein handschriftlicher Vermerk in ihrer Patientenverfügung aus dem Jahr 2018 spricht Bände: "Wenn mir etwas zustoßen sollte, war es auf jeden Fall Udo. Hat er mir schon mehrfach angedroht", verlas der Richter.

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Trotzdem: Die Zeugin telefoniert noch immer regelmäßig mit ihrem Peiniger. "Ich habe ihm nicht verziehen. Aber es war auch nicht alles schlecht", erklärte die Frau dem Richter. Udo habe sich entschuldigt und ihr 3000 Euro Schmerzensgeld gezahlt.

Ob das für eine milde Strafe reicht, wird sich zeigen. Immerhin hatte der Wüterich nur wenige Wochen vor der Attacke schon eine Bewährungsstrafe kassiert, weil er seine Freundin verletzt hatte. Urteil folgt.

Titelfoto: Holm Helis

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