Streit im Dresdner Verkehr: Gab es den Tritt in den Schritt?

Dresden - Faustrecht auf der Straße? Weil Opel-Fahrer Jan S. (52) einen "Widersacher" im Straßenverkehr rüde attackiert haben soll, hockt der ehemalige Kraftfahrer nun vorm Amtsrichter. Wegen Nötigung, Beleidigung und Körperverletzung. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen", erklärte er.

Opel-Fahrer Jan S. (52) wehrte sich wortreich gegen den Vorwurf, ein Verkehrsrowdy zu sein.
Opel-Fahrer Jan S. (52) wehrte sich wortreich gegen den Vorwurf, ein Verkehrsrowdy zu sein.  © Peter Schulze

Der Knatsch zwischen Opel-Jan, der zwei seiner Kinder an Bord hatte, und einem Dacia-Fahrer begann dort, wo sich die Straße Langer Weg Richtung Mügelner Straße verengt.

Laut Anklage ließ Jan den Dacia erst nicht in die Spur, bremste dann vor ihm massiv ab. Der Angeklagte schilderte dagegen, dass ihn der Dacia fast abdrängte, ihm "im Kofferraum saß" und dessen Fahrer ihm mehrfach den Stinkefinger zeigte.

"Ich musste mir danach Luft machen. Das habe ich mal in einer Verkehrsschulung gelernt", so Jan, der in die Elsterwerdaer Straße einbog, stoppte und ausstieg.

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Auch der Dacia-Fahrer war ausgestiegen. Eine Zeugin im Auto dahinter, die wegen der Streithähne stoppen musste, sah, wie die Männer aufeinander losgingen.

Opel-Fahrer Jan S. beteuert seine Unschuld

An der Elsterwerdaer Straße eskalierte der "Verkehrsstreit" zwischen zwei Autofahrern.
An der Elsterwerdaer Straße eskalierte der "Verkehrsstreit" zwischen zwei Autofahrern.  © Peter Schulze

Laut Anklage beschimpfte Jan seinen Gegner mit "Arschloch" und trat ihm in den Schritt.

"Ich habe nichts getan", beteuerte Jan, der zahlreiche Krankheitssymptome aufzählte, wonach er weder in der Lage wäre, jemanden zu ohrfeigen, noch zu treten.

Der Zeugin waren allerdings keinerlei Beeinträchtigungen aufgefallen.

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Und noch als die Polizei den Fall aufnahm, war der Opel-Fahrer "sehr unfreundlich". Der Dacia-Fahrer kam übrigens trotz Ladung nicht zur Aussage ins Gericht.

Er bekam 100 Euro Ordnungsgeld aufgebrummt und wird nun erneut geladen. Urteil folgt.

Titelfoto: Peter Schulze

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