Streit ums Kinderspielzeug! Mütter gehen aufeinander los

Dresden - Dass Dreikäsehochs zuweilen im Sandkasten streiten, ist üblich. Aber, dass sich deshalb die Mütter so in die Wolle bekommen, dass die Justiz einschreiten muss, ist eher selten. Sandra R. (29) würgte ihre Kontrahentin mit einem Schal und saß nun vor der Amtsrichterin.

Auf dem Spielplatz an der Löwenhainer Straße eskalierte der Zoff unter Müttern.
Auf dem Spielplatz an der Löwenhainer Straße eskalierte der Zoff unter Müttern.  © Norbert Neumann

Tatort: Spielplatz Löwenhainer Straße (Seidnitz). Zahlreiche Mütter und Kinder aus der Nachbarschaft wuselten im Mai 2020 dort herum.

Darunter Sandra mit ihrem Sohn (damals 2) und Vicky G. (25) mit ihrer Tochter (damals 2). "Ihre Tochter hat meinem Sohn Spielzeug weggenommen, das wollte ich nicht", so Sandra.

Vicky, die der resoluten Nachbarin eigentlich aus dem Weg ging, erklärte: "Sie sagte 'Nimm Dein dummes Kind weg'."

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Auch einer andere Zeugin war aufgefallen, dass Sandra nicht wollte, dass die Kinder miteinander spielen, weil die Frauen miteinander Stress hatten." Ein Wort gab das andere, dann wurde Sandra zur Furie.

"Wenn mein Sohn beleidigt wird, sehe ich rot", gestand sie und gab zu, dass sie auf Vicky losging.

"Sie trat mich, zog an den Haaren und letztlich an meinem Schal. Mir wurde schwarz vor Augen", so die Angegriffene, die seither keinen Schal mehr trägt. "Da krieg ich Panikattacken." Sandra hörte erst auf zu zerren, als eine andere Mutter beherzt eingriff.

Sandra R. (29) wurde auf dem Spielplatz zur Furie.
Sandra R. (29) wurde auf dem Spielplatz zur Furie.  © Norbert Neumann
Vicky G. (25) erlitt massive Atemnot, als die Täterin sie mit dem Schal würgte.
Vicky G. (25) erlitt massive Atemnot, als die Täterin sie mit dem Schal würgte.  © Norbert Neumann

Ein Gutachten attestiert der Angeklagten eine Impulskontrollstörung. So landete ihre Akte schon bei Gericht, weil sie im Bus einen Mann mit einem Döner bewarf oder gemeinsam mit ihrer Mutter einen Ausländer attackierte. Auch diesmal gab es eine Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu je 10 Euro.

Und Sandra, die in Kürze ihr viertes Kind bekommt, versprach, sich um eine Therapie zu kümmern.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann

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