Stummel in Joghurtbecher ausgedrückt: Raucher legte aus Versehen Feuer an Dresdner Frauenkirche

Dresden - Rauchen gefährdet nicht nur die Gesundheit, sondern auch den Geldbeutel! Der US-Amerikaner John A. (27) qualmte im September 2020 auf einem Balkon in edler Lage. Der stand wenig später in Flammen. Nun landete er dafür in Dresden vor Gericht.

John A. (27) reiste Montag für seinen Prozess aus den USA an.
John A. (27) reiste Montag für seinen Prozess aus den USA an.  © Peter Schulze

Im fünften Obergeschoss, direkt an der Frauenkirche, hatte sich der Informatiker einquartiert, rauchte gegen 17.30 Uhr auf dem Balkon. Dort nutzte er statt eines Aschenbechers einen Joghurtbecher. Ein fataler Fehler!

Der Zigarrenstummel schmorte sich durch die Plaste, fiel auf den hölzernen Boden. Kurz darauf standen Boden und Brüstung in Flammen, auch zwei Dachbalken verkohlten. Schaden: 14.000 Euro.

John A. räumte schon bei den Ermittlern alles ein, die Versicherung hat mittlerweile auch den Schaden beglichen.

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Gegen den Strafbefehl (4500 Euro, 50 Tagessätze) legte er jedoch Widerspruch ein. Sein Anwalt hoffte auf eine Einstellung gegen Geldauflage gegen den bisher noch nicht Vorbestraften. Extra dafür war er auch aus den USA nochmals nach Deutschland geflogen.

In bester Lage setzte der Amerikaner aus Versehen seinen Balkon in Brand.
In bester Lage setzte der Amerikaner aus Versehen seinen Balkon in Brand.  © Peter Schulze

Staatsanwaltschaft besteht auf die Strafe

Doch die Staatsanwaltschaft bestand auf der Strafe. Da John A. mittlerweile sehr viel mehr verdient, wäre das Urteil für ihn um einiges teurer ausgefallen. So nahm er seinen Einspruch letztendlich zurück.

"Das kommt nicht ins Führungszeugnis", beruhigte ihn die Richterin. "Auch weil Sie sich so kooperativ gezeigt haben."

Als vorbestraft gilt man erst ab 90 Tagessätzen.

Titelfoto: Peter Schulze (2)

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