Über 40 Kilo Stoff im Gepäck: Drogenkurier muss lange hinter Gitter
Dresden - Spediteur auf Abwegen. Offiziell fuhr Adrian K. (23) im November 2024 nur harmlose Koffer von Polen nach Nordrhein-Westfalen. Doch die sächsische Polizei stoppte den Opel-Transporter mit 41 Kilo Mephedron auf der Ladefläche. Rauschgift, das in der Szene mit Kokain gleichgesetzt wird. Nun war Prozess am Landgericht Dresden.

An jenem Tag war der bisher nicht vorbestrafte Adrian morgens bei Krakau mit einer Ladung Koffer gestartet. Über Tschechien ging es nach Deutschland. Mittags legte er im Nachbarland einen Zwischenstopp ein.
Doch als der Transporter weiterfuhr, standen plötzlich einige Koffer in der Fahrerkabine, die dazugehörigen Kartons auf der Ladefläche waren mit Drogen befüllt und mit Tesa verklebt.
Was Adrian nicht wusste: Die nationale Antidrogenzentrale in Prag ermittelte seit längerem gegen eine internationale Rauschgiftbande. Und der Prager Staatsanwalt hatte die Observation von Adrian angeordnet. Und so fuhr die tschechische Polizei die ganze Zeit mit - wusste von der Aktion am Rastplatz.
Doch offenbar war Adrian für die Fahnder in Tschechien kein großer Fisch, denn sie ließen ihn über die Grenze nach Deutschland fahren.
Die Polizei stoppte Adrian auf der A17
Immerhin gaben sie den hiesigen Kollegen einen Tipp. Die sächsische Polizei stoppte Adrian auf der A17, zogen die Drogen zum Glück aus dem Verkehr.
Im Prozess gestand der Fahrer die Tat, machte aber keine weiteren Angaben. "Aus Angst", so sein Anwalt. Auch die Behörde in Prag hüllte sich der sächsischen Justiz gegenüber mit Details in Schweigen. Das Landgericht Dresden jedenfalls verurteilte Adrian zu drei Jahren und zehn Monaten Haft.
Titelfoto: Norbert Neumann