Vor laufender Kamera: Der Mauerfall von Gittersee

Dresden - Es rumpelte seinerzeit mächtig in Dresden-Plauen. Im Mai 2015 stürzte beim Abriss eines Hauses auf einem tiefer gelegenen Grundstück die offenbar desolate Stützmauer des oberen Grundstückes ein.

Mit einem großen Rums krachten im Mai 2015 ein Golf, ein Audi und ein Passat samt desolater Stützmauer aufs untere Grundstück.
Mit einem großen Rums krachten im Mai 2015 ein Golf, ein Audi und ein Passat samt desolater Stützmauer aufs untere Grundstück.  © Arno Burgi

Dabei krachten drei Autos vom oberen Parkplatz in die Tiefe. Und das auch noch vor laufender Kamera, weil das Bauamt gerade zur "Dokumentation" vor Ort war.

Zum Glück wurde niemand verletzt. Doch bis heute streiten die Beteiligten, wer die neue Stützmauer zahlen muss. Am Montag war deshalb mal wieder Prozess.

Die Hausverwaltung des oberen Grundstückes mit dem Parkplatz, Coschützer Straße verlangt von den Nachbarn Kohle.

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Es geht um reichlich 200.000 Euro. Die Beklagten (Baufirma, Versicherung, Immobilienfirma) vom unteren Grundstück an der Gitterseestraße lehnen das ab.

Die Argumente: Die Mauer war ohnehin sanierungsbedürftig. Geld gäbe es höchstens, um den alten Zustand wiederherzustellen. Was aber mit Standsicherheit nichts zu tun hätte.

Der Löwenanteil bliebe also ohnehin bei der Hausverwaltung von oben.

Mauer hätte Gutachter zufolge auch von allein Kippen können

Hier waren mal Parkplätze für Autos, die Stützmauer darunter muss nach wie vor vernünftig ertüchtigt werden.
Hier waren mal Parkplätze für Autos, die Stützmauer darunter muss nach wie vor vernünftig ertüchtigt werden.  © Peter Schulze

Dagegen argumentieren die Kläger: Trotz Auflagen des Bauamtes sei im unteren Grundstück ein regelrechter "Abrissbefehl" für ein Haus gegeben, dabei die Mauer untergraben worden, was den Absturz verursachte.

Und mit dem Neubau des Hauses seien dann auch noch vollendete Tatsachen geschaffen worden, was die Sanierung der Mauer nun extra teuer machen würde. Fehlt doch so die nötige Baufreiheit.

Ein Gutachter erklärte, dass die Mauer tatsächlich hätte irgendwann von selbst kippen können. Er erklärte aber auch eine kostengünstige Variante für den Wiederaufbau der Mauer.

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Voraussetzung: "Alle Beteiligten einigen sich." Doch davon waren die Parteien am Montag noch weit entfernt. Prozess vertagt.


Titelfoto: Arno Burgi

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