Wenn's um Geld geht... Bank-Mitarbeiter bediente sich an Kunden-Konten

Dresden - Das war dann wohl zu verlockend: In der Sparkasse hatte Felix W. (27) als Mitarbeiter immer mit Tausenden Euro an Bargeld zu tun. Da er selbst an Spielsucht litt, ließ er sich schließlich einen fiesen Plan einfallen und kam so zu 75.000 Euro. Doch das ging nicht lange gut und so landete er am Montag auf der Anklagebank des Dresdner Amtsgerichts.

Felix W. (27) zockte sich 75.000 Euro von fremden Konten zusammen.
Felix W. (27) zockte sich 75.000 Euro von fremden Konten zusammen.  © Steve Schuster

Wenn man bei der Sparkasse größere Summen Geld abheben will, muss das der Mitarbeiter am Schalter machen.

Felix W. tat das ganz ohne Auftrag: Er schob seine Zahlkarte ins Lesegerät am Rechner und fälschte die Unterschrift einer Kundin und ihres Mannes. Mit der Karte konnte er dann viermal 5000 Euro vom Konto der Frau und dreimal 5000 Euro vom Konto ihres Ehemanns abheben. Ein vierter Versuch scheiterte, da er nicht schnell genug am Geldautomaten war.

Doch offenbar reichte das noch nicht: Wenig später gab er vor, die Dame hätte einmal 30.000 und einmal 10.000 Euro abheben wollen. Das Geld wurde dann im Tresor deponiert. Nun gab Felix an, die Kundin wäre da, holte das Geld und ließ es wieder in der eigenen Tasche verschwinden.

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Dreist: Damit das Paar den Betrug nicht bemerkt, stellte er ein, dass diese nur noch einmal jährlich einen Kontoauszug am Automaten ziehen können.

In dieser Sparkassen-Filiale bediente sich der ehemalige Angestellte großzügig selbst.
In dieser Sparkassen-Filiale bediente sich der ehemalige Angestellte großzügig selbst.  © Steve Schuster

Geprellter Sparkassen-Kundin fällt der Betrug auf

Das fiel der Geprellten allerdings auf: Nachdem am zweiten Tag in Folge kein Auszug kam, ließ sich die betroffene Frau am Schalter einen ausstellen, bemerkte so schließlich das fehlende Geld.

Felix W. räumte die Taten vollständig ein, zahlte die noch nicht verspielten 14.050 Euro umgehend zurück. "Ich war schon mit 16 Jahren spielsüchtig", begründete er. "Mir ist keine andere Lösung eingefallen." Mittlerweile hat er eine Therapie hinter sich, die 61.548,72 Euro Schulden bei seinem Ex-Arbeitgeber anerkannt.

Urteil: 18 Monate Haft auf Bewährung.

Titelfoto: Montage: Steve Schuster (2)

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