Zu viele neue Ermittlungsergebnisse: Gericht setzt Crystal-Prozess aus!

Dresden - Das nächste Encrochat-Verfahren am Landgericht Dresden, die nächsten Probleme. Diesmal wurde ein Prozess gleich nach Anklageverlesung ausgesetzt.

Ramin B. (28) soll kiloweise mit Crystal gehandelt haben.
Ramin B. (28) soll kiloweise mit Crystal gehandelt haben.  © Peter Schulze

Ramin B. (28) soll mit fast 60 Kilo Crystal und 20 Kilo Marihuana gehandelt haben. Auch er flog auf, nachdem Fahnder den extrem verschlüsselten Nachrichtendienst Encrochat geknackt und zahlreiche Daten ausgewertet hatten.

Seit der Razzia im Januar sitzt Rami in U-Haft, seit Juni ist die Anklage fertig. Die Ermittlungen gelten damit eigentlich als abgeschlossen.

Aber der Staatsanwalt reicht ständig Ermittlungsergebnisse nach. So viele, dass die Anwältin wegen neu gelieferter Akten eine Unterbrechung beantragte, um sich auf den aktuellen Stand bringen zu können.

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Tatsächlich wurde der Prozess fürs Aktenstudium bis Dezember unterbrochen. Sogar die Richterin nannte es "nahezu unzumutbar", kurzfristig gelieferte neue Ermittlungsergebnisse durchzusehen.

Einmal mehr gibt es also Probleme mit den sogenannten Encrochat-Verfahren, die derzeit zahlreich am Landgericht laufen. Wie berichtet gibt es ohnehin schon ständig Streit um die Verwertbarkeit der Ermittlungsergebnisse, Zeugen oder Art der Fahndung.

Titelfoto: Peter Schulze

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