SUV-Fahrer bietet überrolltem Mann Geld an, nachdem er ihn in den Rollstuhl gebracht hat
Frankfurt am Main - Unmoralisches Angebot? Der in Frankfurt wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung an einem Fußgänger angeklagte Autofahrer (22) will an das dauerhaft an den Rollstuhl gefesselte Opfer 10.000 Euro Schmerzensgeld und Schadenersatz zahlen.
Ein entsprechendes Angebot habe sein Verteidiger gemacht, bestätigte das Landgericht am Freitag.
Die Zahlung werde im Rahmen des sogenannten Täter-Opfer-Ausgleichs geleistet und werde voraussichtlich strafmildernde Auswirkungen für den Angeklagten haben, hieß es.
Die Tat hatte sich im April vergangenen Jahres nachts im Bahnhofsviertel ereignet, wo der Fahrer mit dem SUV unterwegs war, um mit dem Auto öffentlich aufzufallen.
Nachdem er falsch in eine Einbahnstraße gefahren war, hatte sich das spätere Opfer vor seinen Wagen gestellt und diesen fotografiert.
Anschließend nahm der Angeklagte seinen Kontrahenten auf die Motorhaube, von wo aus er vor das Auto fiel und von diesem langsam überrollt wurde.
Mittlerweile hat der Angeklagte vor Gericht ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der Prozess soll deshalb bereits Ende März abgeschlossen werden. Die Verhandlung hatte vergangenen Dienstag vor der Schwurgerichtskammer begonnen.
Titelfoto: Kai Pfaffenbach/Reuters-Pool/dpa