Hamburg - Ab Donnerstag müssen sich elf Männer vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, insgesamt 4,6 Tonnen Kokain über den Hamburger Hafen nach Deutschland geschmuggelt zu haben.
Die riesigen Mengen Kokain wurden laut NDR im Mai vergangenen Jahres in Containern aus Ecuador eingeschleust und über den Hamburger Hafen nach Deutschland gebracht.
Im ersten Fall soll ein 60-jähriger Transportunternehmer einen Container mit 2,5 Tonnen Kokain vom Terminal Altenwerder abgeholt haben. Zwei Lkw-Fahrer waren in die Aktion eingeweiht. Bis heute ist unklar, wohin das Kokain verschwunden ist.
Der zweite Fall wurde durch intensive Überwachung aufgedeckt. Ermittler entdeckten dabei über zwei Tonnen Kokain in einem Container im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort.
Als die Drogen im Rahmen einer Bananenlieferung entladen werden sollten, griff das SEK zu. Dabei wurden elf Verdächtige im Alter von 22 bis 60 Jahren festgenommen, wie aus dem Bericht des Norddeutschen Rundfunks (NDR) hervorgeht.
Der Verkaufswert der sichergestellten Drogen wurde auf rund 100 Millionen Euro geschätzt.
Kokain-Schmuggel im Hamburger Hafen: Prozess gestartet
Den Ermittlern gelang ein wesentlicher Durchbruch durch die Entschlüsselung über die Kommunikationsplattform EncroChat. Über diesen geheimen Dienst hatten die Verdächtigen ihre Aktionen geplant.
Sechs der elf Angeklagten sind laut Staatsanwaltschaft vorbestraft. Dem 60-jährigen Transportunternehmer, dem Hauptangeklagten, droht die Höchststrafe. Die geforderten Haftstrafen liegen zwischen sechs und fünfzehn Jahren.
Die Männer werden von jeweils zwei Anwälten vertreten. Die Verteidigung hat bereits deutlich gemacht, dass sie die Ermittlungen und die Beweislage kritisch hinterfragen wird.
Insgesamt sind 36 Verhandlungstage angesetzt, die sich bis zum 25. November 2025 erstrecken sollen.