Mutter erstickt ihr drei Wochen altes Baby: So lautet das Urteil

Hamburg - Eine Hamburgerin erstickte ihr neugeborenes Baby und drei Monate später griff sie den Vater des Kindes mit einem Messer an. Nun hat das Gericht ein Urteil gefällt und über die Strafe der 33-Jährigen entschieden.

Die Angeklagte (33) wurde vom Hamburger Landgericht wegen Totschlags ihres eigenen Kindes zu acht Jahren Gefängnis verurteilt.
Die Angeklagte (33) wurde vom Hamburger Landgericht wegen Totschlags ihres eigenen Kindes zu acht Jahren Gefängnis verurteilt.  © Christian Charisius/dpa

Ein Jahr nach dem Tod ihres kleinen Babys ist eine Mutter wegen Totschlags, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung vom Hamburger Landgericht zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Das Gericht sah es am Dienstag als erwiesen an, dass die 33-Jährige am 22. Mai vergangenen Jahres ihren drei Wochen alten Sohn mit einem Kissen erstickte.

Drei Monate später versuche die Deutsche am 18. August, ihren Lebensgefährten und den Vater ihrer Kinder zu ermorden. Sie habe ihn heimtückisch mit einem Messer töten wollen, als der Mann in der gemeinsamen Wohnung im Stadtteil Billstedt geschlafen habe, hieß es. Der 37-Jährige sei jedoch aufgewacht, habe sich gewehrt, ihr das Messer entrissen und die Polizei gerufen, die die Frau festnahm.

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Die Tat sei eine Verkettung von "unglücklichen und tragischen Umständen" gewesen, sagte die Vorsitzende Richterin Jessica Koerner. Die Angeklagte, die an einer kombinierten Persönlichkeitsstörung leide, sei dem Traum von einer Familie nicht gewachsen gewesen und "hätte rückblickend niemals eine Familie haben dürfen".

Die 33-Jährige, die bereits einen drei Jahre alten Sohn hat, sei mit der Mutterrolle nicht zurechtgekommen und habe sich von allen alleingelassen gefühlt. Mit der Geburt des zweiten Sohnes sei die Belastung so stark geworden, dass sie das Kind tötete.

Auch zu dem Vater, der aus Somalia stammt und den sie über Facebook kennengelernt hatte, habe sie keine emotionale Beziehung aufbauen können.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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