Jan Leyk beleidigt Kind: Jetzt muss er vor Gericht!

Hamburg - Jan Leyk (36) muss am Dienstag vor dem Hamburger Amtsgericht erscheinen. Der Ex-Star der RTLZWEI-Soap "Berlin - Tag & Nacht" muss sich wegen eines Vorfalls bei einer Demo verantworten.

Jan Leyk (36) hat am Dienstag einen Gerichtstermin in Hamburg.
Jan Leyk (36) hat am Dienstag einen Gerichtstermin in Hamburg.  © Montage: Screenshot/Instagram/leykenda

Der Vorwurf: Verstoß gegen das Kunsturhebergesetz in Tateinheit mit Beleidigung, wie die Staatsanwaltschaft Hamburg am Freitag mitteilte. Ein Gerichtssprecher bestätigte TAG24 auf Nachfrage, dass es sich bei dem Angeklagten um Jan Leyk handelt.

Es geht konkret um einen Vorfall am 29. November 2019 am Rande einer "Fridays for Future"-Kundgebung in Hamburg. Der Laienschauspieler filmte einen Jungen in Hamburg ohne dessen Einwilligung. Das Video lud der 36-Jährige wenig später auf seinem Instagram-Profil hoch.

In der Szene trug der Junge ein Plakat gegen Fleischkonsum. Leyk sprach ihn an: "Lieber Tofu essen, ne?!" Im weiteren Dialog versuchte der 36-Jährige das Kind zu provozieren. "Du weißt schon, dass Tofu dafür sorgt, dass die Regenwälder abgeholzt werden?" Die Antwort des Jungen war nicht zu verstehen.

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"Ach, du magst Tofu sowieso nicht, hältst aber das Schild hoch und weißt nicht, was es bedeutet", schloss Leyk. Die darauf folgenden Worte brachten ihm eine Anzeige wegen Beleidigung ein.

Jan Leyk hätte dem Prozess aus dem Weg gehen können

Jan Leyk redet sich auf Instagram häufiger um Kopf und Kragen.
Jan Leyk redet sich auf Instagram häufiger um Kopf und Kragen.  © Montage: Screenshot/Instagram/leykenda

"Dieser kleine Pisser, Alter, der tut mir richtig leid, der wird nämlich instrumentalisiert von irgendwelchen erwachsenen Vollidioten, die ihre Kinder auf die Straße schicken", sagte der Schauspieler und DJ an seine damals noch 304.000 Instagram-Fans gerichtet – inzwischen folgen ihm nur noch 92.000.

Bereits kurz nach dem Vorfall kritisierte ihn der zu der Zeit noch nicht in rechte Verschwörungstheorien abgedriftete Attila Hildmann (40) und trat einen Shitstorm gegen den Ex-BTN-Star los. Außerdem befasste sich nach einer Anzeige die Justiz mit dem Vorfall.

Die Angelegenheit hätte für Leyk ohne viel Aufsehen enden können. Die Staatsanwaltschaft wollte den Fall nicht vor Gericht sehen und es bei einem Strafbefehl belassen.

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Nach Angaben des Gerichtssprechers hätte der 36-Jährige 90 Tagessätze zu je 200 Euro, also 18.000 Euro insgesamt, dafür zahlen müssen. Das akzeptierte er nicht und daher landet die Sache am Dienstag ab 11.30 Uhr vor Gericht.

Mit Prozessen kennt sich Leyk inzwischen aus. Er hat bereits mehrere Vorstrafen, darunter sei ebenfalls eine Strafe wegen eines ähnlich gelagerten Falls, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Die Konflikte mit dem Gesetz sind auch der Grund für seinen Rauswurf bei BTN. Nachdem bekannt wurde, dass der Carlos-Darsteller im Juni 2012 eine Frau in einer Hamelner Bar gewürgt hatte, kündigte der RTLZWEI die Zusammenarbeit auf. Statt den Weckruf zu hören, gab es weitere Anzeigen und Prozesse.

Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/leykenda

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