Baby (17 Monate) stirbt an Erbrochenem: Hat Vater es kaltblütig vergiftet?

Viernheim/Mannheim - Fast ein Jahr nach dem Tod eines Kindes begann am heutigen Freitag vor dem Landgericht Mannheim ein Prozess gegen den Vater - der 24-Jährige legte dabei ein Geständnis ab!

Der 24-Jährige soll die Milch seiner Tochter mit einer tödlichen Dosis Antidepressiva versetzt haben. (Symbolfoto)
Der 24-Jährige soll die Milch seiner Tochter mit einer tödlichen Dosis Antidepressiva versetzt haben. (Symbolfoto)  © 123rf/ninsiri

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Mord vor. Der Angeklagte soll am 10. Juli 2022 in seiner Wohnung in Viernheim (Hessen) seiner 17 Monate alten Tochter eine mit einem Antidepressivum versetzte Milch gegeben haben.

Dabei sei ihm bewusst gewesen, dass die beigefügte Menge eine tödlich verlaufende Vergiftung zur Folge haben könnte - was er in Kauf genommen habe.

Zudem soll er die Arglosigkeit der anwesenden Großmutter ausgenutzt und damit heimtückisch gehandelt haben. Nach dem Trinken der Milch soll der Angeklagte seine Tochter zum Schlafen gelegt haben.

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Aufgrund der Dosis des Antidepressivums soll es wenige Stunden später zum Erbrechen und aufgrund der herabgesetzten Schutzreflexe zum Einatmen des Erbrochenen gekommen sein.

Ein durch die Großmutter verständigter Notarzt habe zwar eine Reanimation vorgenommen, das Kind aber nicht mehr retten können. Es sei an den Folgen der Vergiftung gestorben.

Prozess um Totes Baby: Angeklagter Vater legt Geständnis vor Gericht ab

Der angeklagte Vater gab beim Prozess-Auftakt zu, ein Antidepressivum in die Milch seiner Tochter gemischt zu haben. "Ich bin verantwortlich für den Tod meiner süßen Tochter. Ich wollte dies nicht", ließ der 24-Jährige am Freitag vor dem Landgericht in einer von der Verteidigung verlesenen Erklärung mitteilen.

Er habe sich am 10. Juli 2022 in seiner Wohnung eigentlich selbst töten wollen. Seiner Tochter habe er das Beruhigungsmittel nur in die Milch gegeben, damit sie nicht plötzlich wach wird und seinen Plan vereitele, sagte er.

Für den Prozess sind weitere Verhandlungstermine bis Ende Juli vorgesehen. Gerichtsort ist Mannheim, weil dort das Kind im Krankenhaus gestorben war und die Ermittlungen dazu liefen.

Aktualisierte Fassung: 7. Juli, 13.12 Uhr (Erstveröffentlichung: 6.35 Uhr).

Titelfoto: 123rf/ninsiri

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