33-Jähriger sticht fast 100 Mal auf seinen Geliebten ein: So lange muss er ins Gefängnis

Köln - Ein 33-Jähriger ist am Freitag vom Kölner Landgericht wegen Totschlags an seinem früheren Geliebten zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.

Vor dem Kölner Landgericht erhielt der 33-Jährige am Freitag seine saftige Strafe.
Vor dem Kölner Landgericht erhielt der 33-Jährige am Freitag seine saftige Strafe.  © Oliver Berg/dpa

Das Gericht zeigte sich überzeugt, dass der Mann im November 2022 das Opfer mit 96 Messerstichen im Königsforst bei Rath-Heumar erstochen hatte.

Motiv für die Tat war demnach, dass das Opfer gedroht habe, die gemeinsame homosexuelle Beziehung gegenüber der Ehefrau des 33-Jährigen, mit der er drei kleine Kinder hat, zu offenbaren.

"Die Tat ist sicherlich gekennzeichnet durch die höchst problematische Beziehung zwischen Täter und Opfer", sagte die Vorsitzende Richterin in der Urteilsbegründung.

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Sowohl der Angeklagte, als auch das Opfer waren Flüchtlinge aus dem Irak. Kennengelernt hatten sich die beiden Männer Ende 2021 übers Internet, als sie schon in Deutschland lebten. Der Angeklagte sei zudem Angehöriger der Religionsgemeinschaft der Jesiden, so die Vorsitzende.

Seine homosexuelle Orientierung habe der 33-Jährige daher "unmöglich in seinem Kulturkreis" ausleben können, da Homosexualität dort "geächtet" sei.

Im Dezember 2022 hatte ein Spaziergänger die Leiche des Opfers in einem Waldstück im Königsforst gefunden. Wegen der damals herrschenden Tieftemperaturen war der bereits von Tierfraß gezeichnete Leichnam gefroren und musste vor der Obduktion durch Rechtsmediziner erst aufgetaut werden.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Revision beim Bundesgerichtshof kann eingelegt werden.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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