Schock-Beichte vor Gericht: Mann gesteht Tötung von Frau und Kind, dann bricht Tumult aus

Köln – Im Prozess um einen mutmaßlichen Doppelmord an einer Frau und ihrem Sohn hat der Angeklagte am Freitag vor dem Kölner Landgericht ein Geständnis abgelegt.

Der Angeklagte soll die Frau und ihren Sohn getötet haben, weil er seine Vaterschaft vertuschen wollte.
Der Angeklagte soll die Frau und ihren Sohn getötet haben, weil er seine Vaterschaft vertuschen wollte.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Der Mann räumte ein, die damals 24-Jährige und ihren vierjährigen Sohn getötet zu haben. Detaillierte Angaben zur Tat machte der 25-Jährige allerdings nicht.

Die beiden Leichen waren im November 2021 im Rhein bei Köln entdeckt worden. Laut Anklageschrift soll der 25-Jährige die Frau und den gemeinsamen Sohn jeweils mit mehreren Messerstichen getötet haben. Anschließend soll er die Toten in den Fluss geschafft haben.

Als Motiv nimmt die Staatsanwaltschaft an, dass der Angeklagte keinen Unterhalt für das Kind hatte zahlen wollen. Zudem habe er verhindern wollen, dass überhaupt bekannt wird, dass er der Vater ist.

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Am Tatabend sei er mit der Frau am Niehler Hafen in Köln verabredet gewesen, berichtete er am Freitag. "Zu meiner Überraschung hatte sie ihren Sohn mitgebracht, wovon ich nichts ahnte." Die Frau habe gesagt, er könne sich "den Jungen ja mal ansehen".

Mit der Situation sei er "total überfordert gewesen", erklärte der Angeklagte. Mehrere Zeugen hatten in dem Verfahren ausgesagt, dass der Vierjährige dem Angeklagten sehr ähnlich gesehen habe.

Doppelmord-Prozess: Tumult im Gerichtssaal

Auch habe die Frau entgegen seiner Bitte angekündigt, dass sie den Jungen der Mutter des Mannes vorstellen wolle, berichtete der Deutsche. Daraufhin habe er die Tat begangen.

Während des Geständnisses kam es im Gerichtssaal zu einem kurzen Tumult. Eine Angehörige der beiden Opfer beschimpfte den Angeklagten lautstark und schlug gegen die Scheibe, die die Zuschauer vom Gerichtssaal trennt. Ein Urteil in dem Fall fiel noch nicht.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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