Dreifach-Mord von Rövershagen: 27-Jähriger widerruft alle Aussagen
Rostock - Ein des Mordes an seinen Eltern sowie seiner Schwester angeklagter 27 Jahre alter Mann hat zum Prozessauftakt alle zuvor in Vernehmungen gemachten Aussagen komplett widerrufen.
Damit ist auch sein abgelegtes Geständnis hinfällig. Sämtliche Aussagen ihres Mandanten seien nicht zu verwerten, da er bei seiner Festnahme und der Vernehmung mehrfach nicht ordnungsgemäß belehrt worden sei, begründete seine Verteidigerin Beate Falkenberg am Dienstag den Schritt vor dem Landgericht Rostock.
Auch sei er nach der Festnahme nicht unverzüglich dem Haftrichter vorgeführt worden.
Der 27-Jährige selbst machte am Dienstag keine Angaben zur Sache. Laut Anklage schoss der Deutsche am 7. Februar in Rövershagen bei Rostock seinem auf der Couch schlafenden Vater mit einer Armbrust vier Pfeile in den Hinterkopf.
Da der 52-Jährige nicht sofort tot war, soll der Sohn aus einem Schuppen eine Gartenmachete geholt und damit auf sein Opfer eingestochen haben. Der Vater verblutete.
Leichen erst nach Wochen vergraben?
Am selben Tat soll er seine 25-jährige Schwester auf ähnlich grausame Weise getötet haben und einige Tage später seine Mutter. Auch in diesen Fällen nutzte er laut Anklage Armbrust und Machete als Tatwaffen.
Zur Vertuschung seiner Taten soll der Angeklagte die Leichen dann am 28. Februar etwa zwölf Kilometer entfernt bei Kösterbeck an einem einsam gelegenen Feldrand vergraben haben.
Die Staatsanwaltschaft warf ihm am Dienstag Mord aus Heimtücke, in zwei Fällen Mord zur Verdeckung einer Straftat und in einem Fall zusätzlich Mord aus niedrigen Beweggründen vor.
Der Angeklagte sitzt seit Ende März in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.
Erstmeldung: 13.57 Uhr. Aktualisiert: 15.47 Uhr.
Titelfoto: Bernd Wüstneck/dpa