Vorfall vor Gericht: Wollte Boatengs Sicherheitsdienst die Belastungs-Zeugin bedrohen?
München - Im Prozess gegen Jerome Boateng (34) ist es am Freitag im Münchner Strafjustizzentrum zu einem Zwischenfall mit seinem Sicherheitsdienst gekommen.
Justizbeamte stellten deren Personalien fest, nachdem eine Zeugin im Prozess angegeben hatte, sie sei beim Hineingehen ins Gerichtsgebäude gefilmt worden und fühle sich bedroht.
Die Staatsanwältin beantragte die Feststellung der Personalien mit der Begründung, es könne eine Straftat oder die Vorbereitung einer Straftat vorliegen.
Die Frau, die vor Gericht angab, gesehen zu haben, wie Boateng seine damalige Freundin in einem Karibikurlaub attackiert, geschlagen und übel beleidigt habe, brach im Zeugenstand in Tränen aus.
"Da hat man einfach Angst", sagte sie, - "dass man bedroht wird oder seine Familie bedroht wird".
Boatengs Anwälte betonten nach der Feststellung der Personalien, dass ein "Sicherheitsdienst, der Herrn Boateng gestern auch schon betreut hat", lediglich "das Umfeld eruiert" habe, um "die Sicherheitslage Boatengs" bewerten zu können.
Es habe sich um eine reine "Objektabklärung" gehandelt und die Zeugin sei nicht gezielt und auch nur von hinten gefilmt worden.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa