IS-Rückkehrerin Jennifer W.: Neuer Prozess gegen islamistische Extremistin

München - Mehr als zwei Jahre dauerte der Prozess gegen die IS-Rückkehrerin Jennifer W. vor dem Oberlandesgericht München an. Knapp weitere zwei Jahre nach dem Urteil wird jener jetzt in Teilen neu aufgerollt.

Jennifer W. muss sich erneut vor Gericht verantworten.
Jennifer W. muss sich erneut vor Gericht verantworten.  © Sven Hoppe/dpa

Vor dem OLG beginnt am heutigen Mittwoch (9.30 Uhr) ein neuer Prozess gegen die islamistische Extremistin. Dabei droht der Frau, die im Irak tatenlos dabei zugesehen haben soll, wie ein kleines, jesidisches Mädchen in der Mittagshitze starb, womöglich eine nochmals härtere Strafe.

Die Deutsche hatte sich im Alter von 23 Jahren der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen. Geheiratet hatte sie in Syrien vor einem IS-Gericht. Die Dschihadisten hatten seinerzeit weite Gebiete im Osten Syriens und im Irak entsprechend erobert.

Das OLG hatte die Frau aus Lohne in Niedersachsen im Oktober 2021 zu zehn Jahren Haft verurteilt - unter anderem wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit durch Versklavung mit Todesfolge in einem minderschweren Fall. Dagegen hatte die anklagende Bundesanwaltschaft Revision zum Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe eingelegt.

Der BGH bezweifelte, dass es sich um einen minderschweren Fall handelte, hob das Urteil in dem Aspekt auf. Für den neuen Prozess hat das OLG acht Verhandlungstage vor einem anderen Strafsenat angesetzt. Ein neues Urteil könnte dann am 29. August fallen. Der erste Prozess war im April 2019 gestartet und hatte rund zweieinhalb Jahre gedauert.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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