Kollegah-Zoff: Rapper verliert vor Gericht

München - Auftreten durfte er in München unlängst nicht (TAG24 berichtete) - doch jetzt beschäftigt Kollegah dort die Justiz.

Der Rapper Kollegah zieht in München gegen den Bayerischen Rundfunk vor Gericht. (Archivbild)
Der Rapper Kollegah zieht in München gegen den Bayerischen Rundfunk vor Gericht. (Archivbild)  © Matthias Balk/dpa

Das Oberlandesgericht (OLG) befasst sich an diesem Dienstag (15.00 Uhr) mit dem umstrittenen Rapper und seinem "Alpha-Mentoring"-Programm.

Kollegah, der mit bürgerlichem Namen Felix Blume heißt, fühlt sein Programm durch den Bericht eines Podcasts des Bayerischen Rundfunks falsch dargestellt und verlangt eine Gegendarstellung.

Das Mentoring-Programm richtet sich laut >>Homepage an "alle Männer, die im Leben WIRKLICH etwas ERREICHEN wollen". Er selbst habe "ALLES in der Musik erreicht, was man irgendwie erreichen konnte", habe "etliche Rekorde gebrochen, unzählige Karrieren beendet, Gold- und Platinplatten abgeräumt, mein eigenes Plattenlabel gegründet... einfach ALLES".

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Wie er das geschafft habe, wolle er in dem Programm weitergeben. "Warum wird eigentlich alles was du anfasst zu Gold, Boss? - Das ist die entscheidende Frage, mein Freund."

Kollegah gilt spätestens als Skandalrapper, seit er mit Farid Bang in dem Song "0815" die Zeile "Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen" aufnahm und einen "Echo" bekam. Es gab einen Eklat, der schließlich das Aus für den Musikpreis bedeutete.

Die Auftritte des 35-Jährigen werden seither immer wieder von Kritik begleitet.

Erst am Wochenende wurde sein ausverkauftes Konzert im Münchner Backstage kurzfristig abgesagt, nachdem die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, und Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle (CSU) den geplanten Auftritt scharf kritisiert hatten.

Update 18 Uhr: Kollegah verliert Prozess gegen den BR

Der Bayerische Rundfunk (BR) muss seinen Podcast über den Rapper Kollegah nicht korrigieren. Eine Gegendarstellung sei nicht nötig, sagte der vorsitzende Richter am Oberlandesgericht (OLG) München am Dienstag.

Eine BR-Redakteurin hatte Anfang August in dem Deutschrap-Podcasts "Schacht & Wasabi" berichtet, Journalisten des Magazins "Vice" hätten sich über Wochen in das Coaching-Programm des Rappers eingeschleust. Dies ist laut Kollegahs Anwalt eine falsche Sachaussage, denn zum einen hätten die Journalisten nur acht Tage an dem Programm teilgenommen und zum anderen sei in dem "Vice"-Bericht lediglich von mehreren Wochen Beobachtung die Rede gewesen.

Während ihm das Münchner Landgericht im Oktober in erster Instanz Recht gegeben hatte, kippte das OLG nun die Entscheidung.

Der Kontext des "Vice"-Artikels lasse keine andere Schlussfolgerung als die der BR-Redakteurin zu, argumentierte das Gericht.

Titelfoto: Matthias Balk/dpa

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