Baby qualvoll verhungert: Das sagt die Mutter vor Gericht

Verden - In dem Verdener Prozess um einen verhungerten Säugling hat sich die Mutter zu den Vorwürfen geäußert.

Die Mutter (l.) soll ihren neu geborenen Sohn weder gestillt noch ihm die Flasche gegeben haben.
Die Mutter (l.) soll ihren neu geborenen Sohn weder gestillt noch ihm die Flasche gegeben haben.  © Sina Schuldt/dpa

Wie die Sprecherin des Landgerichts am Montag mitteilte, sagte die 1987 geborene Beschuldigte vor Gericht, dass sie den Jungen sechsmal am Tag mit 125 Millilitern Flüssigkeit - Milch und Kamillentee - versorgt hat.

Dass der Junge Gewicht verlor, sei ihr nicht aufgefallen. Vor Gericht betonte die Frau mehrfach, dass sie Mutter von vier gesunden Kindern ist, wie die Sprecherin sagte.

Laut Anklage soll die Frau ihren Ende April 2019 geborenen Sohn ungenügend mit Säuglingsmilch versorgt haben, obwohl sie den am Ende lebensbedrohlichen Zustand erkannt habe.

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Als das Kind zwei Wochen nach der Geburt dehydriert ins Krankenhaus kam, wog es 1130 Gramm weniger als bei der Geburt.

Zehn Tage später schalteten die Ärzte die lebenserhaltenden Geräte ab. Der Tatvorwurf lautet Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen.

Der Prozess soll voraussichtlich im Februar enden.

Titelfoto: Sina Schuldt/dpa

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