Politische Motivation? Das sagt die Angeklagte im Prozess um Kochsalzimpfungen

Oldenburg - Im Prozess um mögliche unwirksame Covid-19-Impfungen hat die Angeklagte eine politische Motivation für ihr Handeln bestritten.

Die 39-Jährige soll den Biontech-Impfstoff mit Kochsalzlösung getauscht haben.
Die 39-Jährige soll den Biontech-Impfstoff mit Kochsalzlösung getauscht haben.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Ihr sei in der sogenannten Impfküche im damaligen Corona-Impfzentrum im niedersächsischen Schortens (Landkreis Friesland) aus einem Missgeschick heraus eine Ampulle mit dem Impfwirkstoff heruntergefallen, sagte ihr Verteidiger am Mittwoch vor dem Landgericht Oldenburg.

Um dies zu vertuschen und aus Angst um ihren Arbeitsplatz habe sie sechs Spritzen mit geringen Impfstoffresten aus anderen Ampullen und mit Kochsalzlösung aufgezogen und zum Verimpfen an Kollegen weitergegeben.

"Sie bereut ihre Handlung und ist auch bereit, die Konsequenzen zu tragen", sagte ihr Anwalt.

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Die Anklage wirft der 39-Jährigen Körperverletzung in 15 Fällen vor. Sie soll im April vergangenen Jahres 15 Spritzen entweder ausschließlich mit Kochsalzlösung aufgezogen oder den Impfstoff so stark mit Kochsalzlösung verdünnt haben, dass dieser nicht mehr wirkte.

Der Staatsanwalt sagte beim Prozessauftakt, sie habe die Impfkampagne sabotieren wollen, weil sie die Pandemie als eine Verschwörung angesehen habe.

Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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