Schlafende Frau mit Benzin übergossen und angezündet: Prozessauftakt in Braunschweig

Von Christian Brahmann

Braunschweig - Weil er sich betrogen fühlte, soll ein Mann seine schlafende Ehefrau mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 50-Jährigen Mord vor. (Symbolfoto)
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 50-Jährigen Mord vor. (Symbolfoto)  © Michael Matthey/dpa-Pool/dpa

Vor dem Landgericht Braunschweig wird einem 50-Jährigen aus Goslar ein grausamer Mord aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen vorgeworfen.

Bei der Tat sei dem Angeklagten bewusst gewesen, dass das Opfer leiden würde, sagte der Staatsanwalt zum Prozessauftakt am Dienstag.

Der Mann aus Syrien soll im Mai dieses Jahres seine schlafende Frau mit einem mutmaßlichen Gemisch aus Benzin und flüssigem Grillanzünder übergossen und angezündet haben.

Mann tötet Ehefrau mit 23 Messerstichen: Urteil rechtskräftig
Gerichtsprozesse Niedersachsen Mann tötet Ehefrau mit 23 Messerstichen: Urteil rechtskräftig

Die 40-jährige Frau habe sofort in Flammen gestanden und sei durch das Schlafzimmerfenster etwa vier Meter tief auf eine Rasenfläche gestürzt.

Unklar ist nach den Angaben der Strafverfolger, ob sie vom Angeklagten gestoßen wurde oder sich durch den Sprung retten wollte.

Frau konnte nicht in Spezialklinik gebracht werden

Die Verhandlungen am Landgericht Braunschweig sollen bis in den Dezember andauern. (Archivfoto)
Die Verhandlungen am Landgericht Braunschweig sollen bis in den Dezember andauern. (Archivfoto)  © Moritz Frankenberg/dpa

Der älteste Sohn sei seiner Mutter zu Hilfe geeilt und habe die Flammen erstickt. Die Frau, ebenfalls Syrerin, wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo sie an ihren schweren Brandverletzungen starb.

Eine Verlegung in eine Spezialklinik sei wegen der schweren Verletzungen nicht möglich gewesen. Der Mann war noch vor Ort festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Am ersten Verhandlungstag blieb offen, ob sich der Angeklagte in der Verhandlung zu den Vorwürfen äußern wird. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Mann zerkratzt 281 Autos und legt Feuer - und wird freigesprochen
Gerichtsprozesse Niedersachsen Mann zerkratzt 281 Autos und legt Feuer - und wird freigesprochen

Der Prozess soll am Freitag (7. November) fortgesetzt werden, ein Urteil könnte es nach bisheriger Planung im Dezember geben.

Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse Niedersachsen: