Mann gibt sich als Millionär aus und wird verurteilt, doch Formfehler erspart ihm Haftstrafe

Düsseldorf - Ein Formfehler hat einem Informatiker (48) nach jahrelangem Strafverfahren eine Haftstrafe erspart. Der Mann war in erster und zweiter Instanz verurteilt worden, weil er versucht haben soll, einen fast fünf Millionen Euro teuren Bugatti Chiron zu ergaunern.

Dank eines Formfehlers ist einem Informatiker (48) nach jahrelangem Strafverfahren eine Haftstrafe erspart geblieben.
Dank eines Formfehlers ist einem Informatiker (48) nach jahrelangem Strafverfahren eine Haftstrafe erspart geblieben.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Laut Anklage hatte sich der inzwischen 48-Jährige im Mai 2017 bei einem Düsseldorfer Autohaus als Multimillionär ausgegeben, Kaufinteresse am Luxus-Sportwagen bekundet und mit gefälschten Kontoauskünften Bonität vorgetäuscht.

Doch der Autohändler hatte rechtzeitig Verdacht geschöpft. Als der Informatiker zum Kauftermin erschien, waren zwei als Mechaniker verkleidete Polizisten an seiner Seite. Der arbeits- und mittellose Mann wurde festgenommen und wegen versuchten Betrugs vor Gericht gestellt.

Das Landgericht hatte ihn in zweiter Instanz zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Erst in dritter Instanz, in der Revision am Oberlandesgericht, war aufgefallen, dass dem 48-Jährigen ein falscher Tatzeitraum zur Last gelegt worden war.

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Das Verfahren landete daraufhin nach mehr als fünf Jahren wieder am Amtsgericht und wurde am Dienstag gegen 1000 Euro Geldauflage eingestellt. Der Bugatti Chiron hat 1500 PS, vier Turbolader, acht Liter Hubraum, 16 Zylinder und ist gedrosselt auf 420 Stundenkilometer.

Vor dem Landgericht Düsseldorf hatte der Informatiker 2019 noch behauptet, er habe den Bugatti nicht kaufen, sondern mit der Bestellung nur die Zahlungsfähigkeit englischer Investoren überprüfen wollen.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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