Mann verklagt Polizisten nach unverhältnismäßigem Einsatz: Kamera zeichnete alles auf

Mönchengladbach - Mehr als zweieinhalb Jahre nach einem Gerangel mit zwei Polizisten hat ein 33-Jähriger vor Gericht Schmerzensgeld erstritten.

Das Landgericht Mönchengladbach sprach dem Kläger (33) Schmerzensgeld in Höhe von 500 Euro zu.
Das Landgericht Mönchengladbach sprach dem Kläger (33) Schmerzensgeld in Höhe von 500 Euro zu.  © Roberto Pfeil/dpa

Das Landgericht Mönchengladbach nannte am Dienstag in seinem Urteil den Polizeieinsatz unverhältnismäßig und sprach dem Kläger eine Summe von 500 Euro zu.

Der Mönchengladbacher hatte wegen des aus seiner Sicht übermäßig harten Einsatzes mindestens 1000 Euro Schmerzensgeld gefordert.

Der Mann hatte im Juli 2021 mit seiner Freundin spätabends eine Straße im Zentrum von Mönchengladbach überquert, als er laut Klage durch einen von rechts kommenden Polizeiwagen leicht berührt und so grundlos provoziert wurde.

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Bei der darauffolgenden Auseinandersetzung hätten ihn die Polizisten unter anderem niedergerungen, die Hände gefesselt und Pfefferspray eingesetzt, schilderte er.

Die Polizisten hatten dagegen ausgesagt, der leicht angetrunkene Kläger habe die Straße blockiert und erheblichen Widerstand geleistet. Doch der Einsatz war von der Überwachungskamera eines Clubs aufgezeichnet worden - das reichte dem Richter für ein klares Urteil.

"Die Bilder belegen deutlich, dass die Beamten die Eskalation der Situation durch unnötige Härte herbeigeführt haben", sagte er. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa

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